Es war einmal ein Zinstief, in dem der Staat seine Bürger aufforderte, privat mehr vorzusorgen. Gut gebrüllt, Löwe, möchte man den Regenten zurufen angesichts der 329 Mrd. Euro, die der Bund im letzten Jahr vereinnahmte. Für Bürger, die weder den Zehnt aus einem Herrschaftsbesitz erheben konnten noch von Beruf Erben waren, bedeutete Sparen in der Tat das Ansammeln von Kaufkraft für später. Als Bausparer in hochverzinste Verträge gelockt, hatten die Könige ohne Land in grauer Vorzeit das Glück, ihr Eigenheim darüber finanzieren zu können. Schon bald sollte es sich für Bausparkassen aber nicht mehr lohnen, Spargelder von ihren Kunden einzusammeln und sie auch noch zu verzinsen. Kapital konnten sich die Kassen günstiger von der Notenbank beschaffen. Sie durften sogar per Beschluss des Bundesgerichtshofs besonders unliebsame Altverträge kündigen. Was sie aber nicht berücksichtigten: Wer König Kunde derart vergrault, sägt am Ast, auf dem er sitzt. Der Wutkunde brachte die Wohneigentumsquote rapide zum Absturz, in manchen Großstädten sogar unter 5 %. Die Zinsverweigerer indes büßten jegliches Vertrauen ein und fanden nach der Zinswende nie wieder zurück auf ihre hochprofitable Spur. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann umwerben sie die einst Verstoßenen morgen noch vergebens. dk
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