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47-Stunden-Woche als Leitbild?

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47-Stunden-Woche als Leitbild?

47-Stunden-Woche als Leitbild?
Olaf Stauß
Es ist ein Alarmzeichen, wenn selbst brillante Analytiker eine bedrohliche Situation verkennen. Zur Eröffnung der Messe Fakuma präsentierte der Geschäftsführer des Kunststoff-Zentrums SKZ den Beitrag, den Kunststoffe zur Energiewende leisten können. Seine Schlussfolgerung: Anstatt zu klagen, sollten Unternehmen die Energiewende als Chance zum Gestalten und Verdienen begreifen. Gestalten statt lamentieren – super. Das musste einmal gesagt sein.

Doch im Blick auf den Fachkräftemangel klagt nun auch der Professor in seinem Messevortrag. Und zwar darüber, dass unsere Ingenieure trotz besserer Bezahlung nur noch 45,5 Stunden arbeiten statt 47 Stunden im Jahr 2009. Im Durchschnitt wohlgemerkt: Bleibt einer bei den 40 Stunden, die sich in der Geschichte bewährt haben, so arbeitet ein anderer dafür 51 Stunden. Und das – nicht zu vergessen – bei der in den letzten Jahren erfolgten Arbeitsverdichtung. Kein Wunder, nehmen Burn-out und Depressionen zu. Wollen wir denn wirklich Fachkräfte, die ihre Arbeit ohne Rücksicht auf ihre Familien, PartnerInnen und sonstigen Interessen durchziehen müssen – und die dann auch keinen Nerv mehr haben, sich anderweitig in der Gesellschaft zu engagieren?
Oder wollen wir glückliche Ingenieure? Dann braucht es eine betriebliche Infrastruktur, die das Privatleben fördert und nicht zurückdrängt. Etwa betriebsnahe oder -eigene Kindergärten, flexible Arbeitszeiten („ich geh mal joggen“ oder „muss mal zwei Stunden auf die Kinder aufpassen“), verständnisvolle Chefs und die Einsicht, dass Arbeitszeiten über die 40 Stunden hinaus freiwillig bleiben sollten. Hier haben wir noch eine riesige Gestaltungsaufgabe. Denn nur wenn die Arbeit nicht alles ist, wird sie gut. Das gilt für fast jeden Menschen – und damit auch für das Ganze eines Unternehmens.
Industrieanzeiger
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