Strukturelle Investitionsschwäche nennt sich der derzeitige Zustand im Maschinenbau. Zwei Dinge können die Unternehmer dagegen tun: die Her-stellungskosten senken und die Dienstleistung verbreitern. Hier kommt der Automatisierer ins Boot. Mit seinen Lösungen lassen sich noch Potenziale erschließen. Er darf sich aber nicht im Over-Engineering verheddern. Automatisierung muss einfacher werden.
Gerade bei Entwicklung und Inbetriebnahme schnappt die Zeitfalle zu. Der Ausweg heißt, per Plug & Play zur verknüpften Wertschöpfungskette. Doch sind wir schon so weit? Machen Sie sich selbst ein Bild davon. Einen großen Teil des Heftes (ab S. 33) widmen wir der Nürnberger Messe SPS/IPC/Drives. Sie zeigt, wie sich Maschinenbauer mit intelligenten Visionlösungen ihre Bildverarbeitung selbst bauen. Plug&Play-Ansätze gibt es auch in der Sicherheitstechnik, wo sich Rockwell, Omron und Sick auf einen Vernetzungsstandard geeinigt haben. Und die ersten Schritte zu standardisierten Motion-Control-Anwendungen verdeutlichen, in welcher Größenordnung noch Reserven in der Automatisierungstechnik liegen.
Bei der Recherche zur Titelgeschichte (S. 34) „Industrielle Kommunikation via Web“ wurde klar, dass revolutionäre Ansätze den konvergenten weichen. Ethernet etwa mit seinen aus der Bürowelt her bekannten Vorteilen erobert die Fabrik, aber doch nur eingeschränkt. Für höchste Performence empfehlen die Anbieter weiter die kostengünstigen Feldbusse.
Die Folge: Automatisierung muss auch unter wirtschaftlichen Aspekten auf den Prüfstand. Dies nährt das Prinzip Hoffnung nach einem Aufschwung, der auf der SPS/IPC/Drives beginnen könnte.
Werner Möller
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