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„Alles aus einer Hand“ wird zum Standardangebot

Komplettangebote: Chance zum Senken des Energieverbrauchs
„Alles aus einer Hand“ wird zum Standardangebot

Die Kompressorenhersteller bauen ihr Programm systematisch aus. Neben Verdichtern bieten sie in Hannover auch Rohrleitungen, Trockner und sogar Dienstleistungen wie Druckluft aus der Steckdose an.

Von unserem Redaktionsmitglied Olaf Stauß

Der Trend zum Komplettangebot ist auf der Hannover Messe nicht zu übersehen. Das machen die in Halle 6 ausstellenden Drucklufttechnik-Anbieter bereits durch ihre Vorankündigungen deutlich. So will die Alup-Kompressoren GmbH, Köngen, nicht nur die Schraubenkompressoren ihrer neuen Combi-Reihe vorstellen, sondern auch eine Baureihe von zwölf Kältetrocknern (Stand E48).
Die Ingersoll Rand GmbH, Mülheim/Ruhr, kündigt nicht nur neue Grauguss-Kolbenkompressoren an, sondern präsentiert auch Neuheiten bei Rohrleitungssystemen und eine neue Kältetrockner-Reihe (Stand E46): Die eloxierten Aluminium-Rundrohre „Speedline“ sollen sich wie Kupferrohre biegen lassen und verrohren kleinere Kompressorstationen. Die Komponente „Hot Tap“ gehört zum Profilrohrsystem Simplair und wird es dem Monteur ermöglichen, einen Druckluftausgang anzubringen, ohne den Betrieb zu unterbrechen. Und schließlich präsentiert IR – so nennt sich Ingersoll Rand künftig – 26 Kältetrockner der neuen Reihe Thermostar.
Mit dem Kürzel IR will der Druckluft-Konzern ein „unverwechselbares Geschäftszeichen“ prägen, das eine Klammer um alle Druckluft-Marken bildet. Es betone die „Umwandlung zu einem marktgerichteten, Lösungen anbietenden diversifizierten Industrieunternehmen“, heißt es in Mülheim.
Einen ganz anderen Weg geht die Boge Kompressoren GmbH & Co. KG, um in Hannover ihre umfassende Kompetenz zu demonstrieren. Die Bielefelder stellen als herausragende Neuheit eine komplette Druckluftanlage zum Blasen von Pet-Flaschen vor und signalisieren damit, dass sie sich als Anlagenbauer und Komplettanbieter verstehen (Stand D32). Bei Flexpet wird die Luft nach dem Verdichten durch einen Adsorptionstrockner mit Drucktaupunkt -40 °C sowie Vor- und Nachfilter aufbereitet und in einem Behälter gespeichert. Bis zu vier Booster verdichten den Volumenstrom auf die 40 bar, die zum Blasen von Pet-Flaschen nötig sind.
Der Trend hin zum Komplettangebot bietet für den Betreiber durchaus Vorteile. Peripheriegeräte findet er nun auch bei den Kompressorenherstellern. Gibt’s Probleme, kann er sich an den einen Lieferanten wenden. Vor allem aber kann er erwarten, dass der Lieferant die Anlage so auslegt, dass sie einen minimalen Energieverbrauch erzielt. Denn davon hängen letztlich die Druckluftkosten ab. Erscheint ihm das errechnete Ergebnis nicht optimal, sollte er Vergleichsangebote einholen (siehe Seite 118).
Dass Anbieter von Peripheriegeräten jetzt nicht in die Defensive geraten müssen, beweist die Ultrafilter International AG, Haan. Sie hat mit der EON Energie AG, Düsseldorf, eine Kooperation beschlossen, um Druckluft-Contracting anzubieten – die sogenannte „Druckluft aus der Steckdose“. Ein geschickter Schachzug, denn so können sich die Aufbereitungs-Spezialisten ein Stück vom Kuchen der Komplettangebote abschneiden, ohne den Kompressorenherstellern Konkurrenz zu machen, die ihre wichtigsten Kunden sind (und ihrerseits Contracting-Modelle in der Tasche haben). Näheres über das neugegründete Unternehmen Ultraair wollen die Vertragspartner auf der Messe bekannt geben.
Auch dieses Jahr werden Neuheiten bei Kompressoren nicht zu kurz kommen. Die Kaeser Kompressoren GmbH, Coburg, setzt den Trend zum Direktantrieb ohne Keilriemen fort und rüstet auch die kleineren BSD- und CSD-Schraubenkompressoren mit Leistungen von 30 bis 55 kW damit aus (Stand A31/32). Vorteil: Die Übertragungsverluste durch den Riemen entfallen. Außerdem ergibt sich ein zusätzlicher Wirtschaftlichkeitsgewinn, weil die Verdichterblöcke nun zwangsläufig im optimalen Betriebspunkt fahren müssen. Möglich wird dies durch gestiegene Stückzahlen, erklärt Kaeser. „Jetzt setzen wir bis zu drei unterschiedliche Blöcke pro Maschinentyp ein“, heißt es aus Coburg.
Wie Kopierer sehen die Schraubenkompressoren der L-Reihe aus, mit der die Compair Drucklufttechnik GmbH, Simmern, ihre Baureihe Start ablöst (Stand E20). Die Verdichter mit 15 bis 22 kW Leistung sollen sich durch einen geringen Schalldruckpegel auszeichnen und eine „sehr angenehme Geräuschcharakteristik“ besitzen. Die Ölwechselintervalle sind bei gleicher Ölmenge auf 4000 Betriebsstunden verdoppelt worden. Compair führt damit weltweit für alle Anlagen einheitliche Service- und Ölwechsel-Intervalle ein.
Überarbeitet und erweitert präsentiert die Atlas Copco Kompressoren GmbH, Essen, ihre Baureihe drehzahlgeregelter GA-Schraubenkompressoren (Stand D06). Sie umfasst jetzt sechs Modelle mit Antriebsleistungen von 30 bis 180 kW für 4 bis 13 bar Betriebsüberdrücke. Diese Variable Speed Drive (VSD)-Modelle erzeugen bei schwankendem Luftverbrauch immer nur die gerade benötigte Luftmenge und kennen praktisch keinen Leerlauf mehr, der ja nur Geld kostet. Auch die Essener liefern ihre Anlagen bei Bedarf mit Peripheriegeräten: Falls gewünscht, kommt die Luft getrocknet und gefiltert aus dem Kompressor.
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