Das Karlsruher Institut für Technologie und die Siemens AG wollen gemeinsam ein übergreifendes Konzept für eine durchgängige Fertigungssteuerung und -überwachung des gesamten Maschinenparks einer Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien entwickeln.
Professor Eberhard Umbach, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), und Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, welche die Eckpunkte der zukünftigen Zusammenarbeit festlegt.
„Die Siemens AG ist mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in der Antriebs-, Steuerungs- und Regelungstechnik für uns der ideale Partner, um unsere Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in weltweit vermarktbare Produkte und Lösungen für die Batterieindustrie umzusetzen“, so Dr. Andreas Gutsch, Koordinator des Projekts Competence E, das alle Arbeiten am KIT zur Speicherung elektrischer Energie für mobile und stationäre Anwendungen bündelt. „Wir wollen industrielle Prozesse weiterentwickeln mit Blick auf Qualität und Kosten.“
„Die Energiewende ist das Jahrhundertprojekt der Deutschen“, betont Helmrich. „Wenn wir den Wandel vernünftig umsetzen, überwiegen die Chancen für Deutschland und die hiesigen Unternehmen deutlich. Rohstoff- sowie Energieeffizienz und technologischer Fortschritt sind für einen zukunftsfähigen Strukturwandel richtungsweisend.“
Die Lithium-Ionen-Zellfertigung ist geprägt durch viele Einzelprozesse, wie etwa die Trocknung der beschichteten Elektroden, die Zellmontage im Trockenraum oder die Zellformierung. Diese werden bislang noch überwiegend direkt an der jeweiligen Maschine gesteuert. Im Rahmen der Kooperation soll eine übergeordnete Steuerung entstehen, mit der alle Prozesse von einem zentralen Computerarbeitsplatz aus überwacht werden können. Das neue Datenleitsystem der Produktionsanlage ermöglicht es, die Einzelprozessschritte online zu analysieren. So lassen sich Parameterveränderungen schnell erfassen und der Prozess kann neu justiert werden. Durch ein prozessübergreifendes Datenmanagement werden Einflussfaktoren der gesamten Wertschöpfungskette mit einem System überwacht und in die Regelung mit einbezogen, mit dem Ziel, maximale Prozesssicherheit und minimale Abweichungen zu gewährleisten.
Damit sollen Hersteller von Batterien ihre Anlagen schneller optimieren und die Produktqualität verbessern können. Die Senkung der Ausschussquote führt zu erheblichen Kostensenkungen, die für den Markterfolg sowohl beim Einsatz in Elektroautos als auch als stationärer Speicher dringend benötigt werden. Bereits 2013 soll die neuentwickelte Steuerung die ersten Lithium- Ionen-Zellfertigungsanlagen des KIT integrieren. ah
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