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„Als Frau kann ich keinen Nachteil für mich erkennen“

Maria Morillo de Geiger ist alleinige Geschäftsführerin des Maschinenhandels Aleman Machines
„Als Frau kann ich keinen Nachteil für mich erkennen“

Erst 2007 gegründet, tätigt die Aleman Machines weltweit den An- und Verkauf sowie die Vermittlung von gebrauchten Werkzeugmaschinen aller Art. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei spanischen Fräsmaschinen. Geschäftsführerin Maria Morillo de Geiger führt das Unternehmen seit 2008 mit Erfolg.

Lauchheim, bei Wikipedia als kleinste Stadt im Ostalbkreis in Baden-Württemberg ausgewiesen, liegt direkt an der längsten deutschen Nord-Süd-Autobahnachse, der A 7. Vom Autobahnkreuz Ulm/Elchingen in Richtung Norden nehmen Kunden die Ausfahrt Aalen/Westhausen und fahren über die B 29 in Richtung Bopfingen. Kurz danach ist schon das Ziel erreicht: das Handelsunternehmen für Gebrauchtmaschinen, die Aleman Machines e. K. in Lauchheim. Erst 2007 im Ostalbkreis gegründet ist das Unternehmen noch sehr jung.

Die Mitbegründerin und seit 2008 am Sitz in Lauchheim auch alleinige Geschäftsführerin ist Maria Morillo de Geiger. Darauf angesprochen, dass eine Frau als Geschäftsführerin in dieser Branche doch wohl selten sei, meint sie: „Da ich Mitbegründerin des Unternehmens war, hatte ich von Anfang an diese Funktion inne. Dass ich eine Frau bin, war damals kein Kriterium.“ Und auf die Frage, ob eher kaufmännische oder technische Kenntnisse Voraussetzung für diese Position seien, antwortet Maria Morillo de Geiger: „Sowohl als auch.“ Dabei habe sie sich die technischen Kenntnisse teils durch Fortbildungen, teils im Berufsalltag angeeignet.
Die Söhne Greg Morillo im kaufmännischen Bereich und Anthony Morillo in der Technik und Instandhaltung sind in die Unternehmensprozesse integriert und unterstützen sie je nach Qualifikation. Als Assistentin der Geschäftsleitung ist Petra Wellmann die ‚Gute Seele‘ des Hauses und für die Buchhaltung und alles, was mit Zahlen zu tun hat, so Maria Morillo de Geiger, ist Michael Geiger zuständig.
Den für ein deutsches Unternehmen doch recht ungewöhnlichen Firmennamen Aleman Machines erklärt die Geschäftsführerin so: „Dieser Name soll ein internationales Publikum ansprechen. Dabei soll der deutsche Standort durch den lateinisch angehauchten Wortstamm ‚aleman‘ für möglichst viele Sprachen ersichtlich sein.“ Im internationalen Geschäft für Gebrauchtmaschinen sind der Unternehmerin ihre großen Sprachkenntnisse durchaus von Nutzen. So beherrscht sie neben ihrer Muttersprache spanisch auch deutsch, englisch und italienisch fließend.
Die Aleman Machines tätigt weltweit den An- und Verkauf sowie die Vermittlung von gebrauchten Werkzeugmaschinen aller Art. Dabei lag anfangs der Fokus vorwiegend bei Fräsmaschinen mit einem Schwerpunkt bei spanischen Herstellern. In der Maschinenliste finden sich daher zum Beispiel Namen wie Correa, Zayer oder Soraluce, spanische Hersteller großer Fräsmaschinen. „Der Schwerpunkt liegt nach wie vor mit mehr als 50 Prozent bei spanischen Fabrikaten“, berichtet Maria Morillo de Geiger. Im Hinblick auf die Nachfrage habe sich das dynamische Unternehmen aber dieser angepasst und biete ein breiter gefächertes Spektrum sowohl von der Maschinenart als auch von Herstellerseite her. Dabei bewege man sich fast ausschließlich im Bereich spanender Werkzeugmaschinen. „Wir haben zwar sporadisch Maschinen für die Blechbearbeitung in unserem Sortiment“, erwähnt sie, „aber die spielen in unserem Angebot eine untergeordnete Rolle.“
Vor Ort in Lauchheim hält das Unternehmen auf einer Lagerfläche von 400 m2 etwa 15 bis 20 Maschinen vor. „Unsere langfristige Zusammenarbeit mit einer Reihe von direkten Abgebern ermöglicht es uns, Kunden Maschinen anzubieten, die noch in der Produktion stehen“, erklärt die Geschäftsführerin. Das biete Kunden die Möglichkeit, die Maschinen vor dem Kauf zu testen. „Eine ausführliche Beratung sowie ein After-Sales-Service ist bei uns selbstverständlich“, ergänzt sie.
Neben dem Kauf- und Verkauf von Maschinen bieten die Lauchheimer alle notwendigen Dienstleistungen, wie die Organisation von Transport, Montagen, Inbetriebnahmen und weitere an. Dazu zählen auch das Überholen oder das Retrofitting von Maschinen. „Je nach Maschinentyp und Zustand wird von Fall zu Fall entschieden“, erklärt die Fachfrau die Vorgehensweise. „Dabei arbeiten wir mit einem spanischen Partnerunternehmen zusammen, das auf 40 Jahre Erfahrung verweisen kann.“ Dieses modernisiere im Auftrag von Aleman Machines die großen Maschinen mit Bettlängen von bis zu zehn Metern. So könne man viele Maschinen von vornherein überholt oder retrofittet anbieten. Man biete aber auch Maschinen mit der Option einer Überholung oder eines Retrofitting an. Maria Morillo de Geiger nennt den Grund: „Speziell bei größeren Maschinen ist der Wunsch der Kunden nach Modernisierung sehr groß.“ Der Verkauf der großen Fräsmaschinen wird mit dem Partner in Spanien organisiert.
Angesprochen auf die wesentlichen Märkte, in denen das Unternehmen tätig ist, gesteht die Geschäftsführerin: „Die EU ist mir angenehmer.“ So verkaufe man in die Niederlande, die Schweiz, nach Österreich und Italien sowie in den osteuropäischen Raum. Aber auch die Geschäfte mit der Türkei hätten in letzter Zeit deutlich zugelegt. Natürlich spiele Spanien eine wichtige Rolle, zumal mit dem spanischen Partner der Verkauf vor Ort organisiert werden könne. „Wir sind ebenso offen für den An- und Verkauf jeder Maschine von Südafrika bis Südamerika, wie bisher schon getätigt“, betont sie.
Das Angebot im Internet spielt für die Lauchheimer inzwischen eine große Rolle. „Als junges Unternehmen nutzen wir das Internet und diverse Plattformen, um unsere Maschinen zu bewerben“, betont die Chefin, hebt aber hervor: „Ich bin aber der Meinung, dass das Internet trotz seiner vielen Vorzüge eine persönliche, fachmännische Beratung nicht ersetzen kann.“ Ein Grund mit dafür, dass Aleman Machines auch Aussteller auf der Gebrauchtmaschinenmesse Usetec sein wird. Als Mitglied im Fachverband des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels FDM und des europäischen Verbandes der Gebrauchtmaschinenhändler EAMTM nutzt das Unternehmen natürlich deren Internet-Plattformen, und das bislang durchaus mit Erfolg. „Wir sind mit der Zusammenarbeit in beiden Verbänden sehr zufrieden“, stellt Maria Morillo de Geiger ausdrücklich fest.
Abschließend noch einmal darauf angesprochen, wie sie als Frau in einer von Männern dominierten Branche zurechtkomme, lächelt die Frau an der Spitze: „Durch den freundlichen und respektvollen Umgang mit Vertriebspartnern, Kunden und Kollegen kann ich als Frau keinen Nachteil für mich erkennen. Meiner Meinung nach steht hier die Funktion, nicht aber die Person im Vordergrund.“
Dr. Rolf Langbein
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