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Anwender kann gespeichertes Expertenwissen nutzen

Schweißtechnik: Neue Entwicklungen erhöhen Bedienkomfort
Anwender kann gespeichertes Expertenwissen nutzen

Mit unterschiedlichen Neuerungen bei mechanischen und elektronischen Bauteilen wollen die Hersteller Bedienkomfort und Wirtschaftlichkeit beim Schweißen steigern. Auch neue Werkstoffe lassen sich prozesssicher beherrschen.

Dipl.-Ing. Lothar Handge ist Fachjournalist in Velbert

Trotz zunehmender Konkurrenz durch andere Fügeverfahren hat das Schweißen nach wie vor eine große Bedeutung beim Verbinden von Blechen. Die Aussteller der Euro-Blech 2002 tragen dem mit einer Vielzahl neuer Entwicklungen Rechnung, die neben Flexibilität, Komfort und Produktivität auch die Qualität der Schweißergebnisse zu verbessern helfen.
Stromquellen, Brenner und Steuerungen
Bedienerfreundlicher und wirtschaftlicher soll auch das Schutzgasschweißen werden. Dies zeigt unter anderem die Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, Haiger, die unter dem Motto „Schlüsselfertige Systemlösungen in der Schweißtechnik“ zahlreiche Innovationen aus Gerätetechnik und Robotik präsentiert. In Halle 13, Stand D21, wird beispielsweise eine neue Generation volldigitalisierter Impulsstromquellen der Serie Quinto vorgestellt. Neu und effizient soll der variable Synergie-Modus (VSM) sein: Damit kann der Anwender das gespeicherte Expertenwissen per Einknopfbedienung nutzen, zugleich ist die Einzelparameter-Einstellung möglich. Mit der komfortablen Plug&Weld-Funktion (PAW) kann die Stromquelle extern angeschlossene Cloos-Zusatzgeräte automatisch erkennen und sich entsprechend selbst konfigurieren. Neben serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen wie dem spritzerarmen Zünden, Alu-Plus und Duo-Drive-Drahtvorschub ist optional ein selbstlernendes Schweißdaten-Überwachungs- und -Dokumentationssystem mit großem Datenspeicher erhältlich.
Informationen zu neuen digitalen Pulsschweißmaschinen und zum Laser-Hybrid-Schweißen erhalten Interessenten in Halle 13, Stand D80. Hier demonstriert die Fronius Deutschland GmbH, Kaiserslautern, die Ergebnisse ihrer jüngsten F+E-Aktivitäten sowie neue und weiterentwickelte Schweißsysteme. Zu den Highlights zählen voll digitalisierte WIG-Geräte mit der Active-Wave-Technologie für eine auf geringe Lautstärke optimierte Lichtbogen-Qualität. Eine neue mikroprozessorgeregelte und stufengesteuerte Anlage ist für praktisch alle Anforderungen beim manuellen Schweißen mittlerer bis dicker Stahlbleche ausgelegt.
Eine neu konzipierte Schweißbrennerlinie präsentiert die Alexander Binzel Schweißtechnik GmbH & Co. KG, Gießen (Halle 13, Stand E86). Die Produktlinie Abimig umfasst alle Brenner für das MIG/MAG-Verfahren und bietet neben der noch ergonomischer geformten Griffschale eine Modul-Griffschale mit verschiedenen Schalt- und Regelfunktionen für nahezu jede Anwendung. Bei den luftgekühlten Brennern sollen verlängerte Stromdüsen für deutlich bessere Kontaktierungen und damit erhöhte Standzeiten und geringeren Verschleiß sorgen. Bei der flüssiggekühlten Variante haben die Hessen über einen Doppelkühlkreislauf mit großer Fläche für die Strom- und Wärmeübertragung eine geringere Spritzerhaftung und einen kühl bleibenden Brenner erreicht. Auch hier soll die Standzeit deutlich steigen.
Schweißroboter und Roboterbrenner
Eine wichtige Stellung wird auf der Euro-Blech das Schweißen mit Robotern einnehmen. Hier verfolgen die Anbieter unter anderem das Ziel, die Flexibilität ihrer Systeme weiter zu erhöhen. Die neuen WIG-Roboter-Wechselhalsbrenner Abitig WH von Abicor Binzel sind in verschiedenen Geometrien erhältlich, so dass sie sich auch für komplexe Bauteile eignen. Für hohe Belastung sind sie flüssiggekühlt. Der Brennerhals mit voreinstellbarer Elektrode lässt sich komplett und schnell wechseln. Mit Hilfe des ATS-Rotors erfolgt dies sogar vollautomatisch und damit ohne Produktionsstillstand. Der Roboter wird je nach Bedarf mit den neuen Brennerhälsen unterschiedlicher Geometrien versorgt. So wechselt bei verschiedenen Bauteilen nur der Brenner, nicht der Roboter. Auf diese Weise stieg die Verfügbarkeit der Anlage.
In Halle 13, Stand E21, stellt die Motoman Robotec GmbH, Allershausen, ihren neuen Schweißroboter Motoman EA 1400 vor. Er verfügt standardmäßig über eine integrierte Schlauchführung für den Brenner. Der maximale Arbeitsbereich umfasst 1373 mm bei einer maximalen Traglast von 3 kg. Zu den Vorteilen der integrierten Kabelführung zählt die hohe Lebensdauer der Kabel. Zudem lassen sich ohne gegenseitige Beeinflussung durch Schweißkabel mehrere Roboter auf engem Raum anordnen. Die Vorrichtung ist gut zugänglich, da undefinierte Störkanten durch lose umherschwingende Schlauchpakete fehlen.
Schweiß- und Robotertechnik mit höherer Bewegungsfreiheit präsentiert OTC Daihen Europe, Mönchengladbach, in Halle 13, Stand C42. Unter der Bezeichnung Almega EX verbinden die neuen Lichtbogenschweißroboter verbesserte Funktionsmöglichkeiten mit einer erweiterten Bewegungsfreiheit von Arm- und Handdrehungen. Laut Hersteller ist die Wiederholgenauigkeit der Schweißarbeiten trotz vergrößerter Arbeitsbereiche deutlich höher als bei der Vorläuferserie DR. Weitere Vorteile sind höhere Geschwindigkeit der Arm- und Handbewegungen sowie eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit. Das integrierte Schweißinterface erlaubt eine digitale Echtzeitkommunikation zwischen Roboter und Stromquelle.
Schweißschutzgase
Unterschiedliche Werkstoffe wie Aluminium oder Edelstahl erfordern speziell angepasste Schutzgase. Mit ihren jüngsten Entwicklungen stellen sich die Hersteller auf diesen Trend ein. Als neues Schweißschutzgas für das Edelstahlschweißen stellt die Messer Griesheim GmbH, Krefeld, in Halle 12, Stand B08, das Dreistoffgemisch Argofit vor. Das auf Argon-Basis entwickelte Mischgas mit einem geringen Heliumzusatz und noch weniger Wasserstoffanteil soll dem WIG-Schweißer in vielen Punkten Vorteile zum gängigen Argon bieten, ohne dass er auf dessen Universalität verzichten muss. Der Einbrand mit Argofit ist schmaler und tiefer als mit reinem Argon. Dadurch kann der Schweißstrom bei gleichbleibender Verfahrenssicherheit und deutlich vermindertem Verzug zurückgenommen werden. Und dies bei höherer Geschwindigkeit. Auf Grund geringerer Nebenzeiten, reduziertem Materialverbrauch und schnellerem Schweißen sollen bei bestimmten Anwendungen Kosteneinsparungen von über 50 % möglich sein.
Die Westfalen AG, Münster, wird die jüngsten Trends in der Gaseanwendung in Halle 13, Stand E42, präsentieren. Beim WIG- und MIG-Schweißen von Aluminium ergeben sich durch Gas-Zumischungen in minimalen Mengen im Schutzgas gravierende Auswirkungen auf den Lichtbogen. Neuere Untersuchungen haben die Vorteile des konzentrierten Lichtbogens auch beim Plasma-MIG- oder beim AC-MIG-Schweißen von Aluminium nachgewiesen. Beim Plasma-MIG-Schweißen lassen sich hohe Abschmelz-leistungen bei sehr guter Qualität erzielen. Durch den Einsatz von Argon He 11 oder Argon He 51 sollen diese Vorteile noch verstärkt werden. Beim AC-MIG-Schweißen können beim Fügen dünner Bleche von unter 1,5 mm durch den konzentrierten Lichtbogen die Schweißgeschwindigkeit erhöht und die Streckenenergie reduziert werden.
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