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„Asien wichtigster Absatzmarkt“

Hans-Jürgen Geiger sieht wesentliche Vorteile Gebrauchter in Preis und Verfügbarkeit
„Asien wichtigster Absatzmarkt“

„Asien wichtigster Absatzmarkt“
„Das Made in Germany gilt auch bei Gebrauchtmaschinen immer noch weltweit als Qualitätssiegel.“
Hans-Jürgen Geiger, Ex-Präsident des europäischen Verbandes der Gebrauchtmaschinenhändler EAMTM und Geschäftsführer der Hans-Jürgen Geiger Maschinen-Vertrieb GmbH in Metzingen, sieht eine deutliche Verlagerung der Nachfrage nach gebrauchten Werkzeugmaschinen in Richtung Asien.

Herr Geiger, der Markt für Werkzeugmaschinen boomt. Gilt das auch für die gebrauchten Maschinen?

Das gilt natürlich auch für die gebrauchten Werkzeugmaschinen. Dabei liegt der Hauptabsatzmarkt in Asien. In Ländern wie Korea, Indien und China ist die Nachfrage nach Gebrauchten besonders intensiv.
Wo liegt der Grund für die starke Nachfrage nach gebrauchten Maschinen?
Kennzeichnend für gebrauchte Maschinen sind seit jeher zwei Aspekte, die eine starke Nachfrage hervorrufen. Das sind zum einen der Preis und zum anderen die Verfügbarkeit.
Der Preis neuer Maschinen ist deutlich nach unten gegangen. Wirkt sich das auf das Geschäft mit Gebrauchten aus?
Kaum. Der günstigere Preis bleibt ein wesentlicher Vorteil gebrauchter Maschinen.
Sie waren in den letzten Jahren Präsident des europäischen Verbandes EAMTM. Sind alle Mitgliedsländer in den Boom einbezogen oder nimmt Deutschland hier eine besondere Stellung ein?
Meiner Meinung nach nimmt Deutschland hier schon eine besondere Stellung ein.
Und wo liegt der Grund dafür?
Zum einen ist das Made in Germany immer noch weltweit ein Qualitätssiegel, auch bei Gebrauchtmaschinen. Und zum anderen sind die Maschinen in Deutschland einfach gepflegter als in vielen anderen Ländern. Eine Ausnahme macht da die Schweiz, weil dort die Maschinen immer noch ein bisschen besser sind als bei uns.
Welche Märkte sehen Sie auf Dauer als stabil in der Nachfrage?
Das kann man nicht sagen. Da gibt es zu viele Einflüsse, die unwägbar sind, angefangen bei Naturkatastrophen bis hin zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern. Die wird ja auch von Europa insofern gefördert, als europäische Zulieferer dort Niederlassungen von erheblicher Größe aufbauen. Die ziehen natürlich Maschinen nach. Wenn die sehen, welche Maschinen der Automobilhersteller einsetzt, werden sie auch auf diese Maschinen zurückgreifen. Meistens beginnen sie mit einer gebrauchten und verdienen damit das Geld für eine neue Maschine.
Deshalb finden ja wohl auch die Hersteller immer mehr Gefallen am Geschäft mit Gebrauchten.
Natürlich. Nahezu alle Hersteller handeln mit Gebrauchtmaschinen. Das sind zum Teil unsere Wettbewerber, die uns Gebrauchtmaschinen-Händler nicht immer so unterstützen wie gewünscht.
Wie beurteilen Sie als erfahrener Händler diese Entwicklung? Bleibt Ihnen da noch genügend Spielraum?
Jein. Das ist eine sehr schwierige Zukunftsfrage, die wir in den Verbänden zu diskutieren haben.
Welche Rolle spielen noch Europas wichtigste Industrienationen für die Anbieter von Gebrauchtmaschinen?
Zur Abdeckung von Spitzen werden gebrauchte Maschinen gerne gekauft. Auch hier gilt: Wenn fünf Maschinen des Herstellers X im Betrieb sind, sollte auch die sechste in diese Reihe passen. Da wird dann gezielt danach gesucht. Auch werden gebrauchte gekauft, die dann nach den Wünschen des Käufers umgebaut werden. Sei es, dass Retrofitting angesagt ist, eine neue Steuerung gefragt ist oder die Maschine für ein spezielles Teil eingerichtet wird. Der Hauptanteil gebrauchter Maschinen geht aber in den Export zum Beispiel nach Asien.
Ist die Emo hinderlich oder eher förderlich für den Gebrauchtmaschinenmarkt?
Ich denke weder, noch. Das wäre anders, wenn wir dort ausstellen würden. Könnten wir eine Halle mieten und die voll mit Gebrauchten stellen, würde das Geschäft belebt. Denn zur Emo kommen unglaublich kompetente Besucher. Aber wir werden dort leider nicht mit Exponaten zugelassen, sondern nur mit dem EAMTM-Infostand.
Dr. Rolf Langbein Journalist in Rottenburg
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