Dietmar Kieser – dietmar.kieser@konradin.de
Wer weiß, vielleicht hätte es die IT-Monsterschau Cebit härter getroffen, wäre sie anstelle der Münchener Systems an der Reihe gewesen. Auf Grund des extrem internationalen Zuschnitts hätte auch die hannoversche Branchenleitmesse, die jährlich im März stattfindet, erheblich an Ausstellern eingebüßt. So aber hat die Krise der IT-Branche das süddeutsche Gegenstück getroffen. Gewiss nicht mit voller Härte, obwohl die Stornos von rund 600 Ausstellern auf dem Münchner Messegelände einige Schneisen geschlagen haben. Aber es hätte noch viel schlimmer kommen können: Die IT-Industrie hat ihre Marketing-Budgets um 30 bis 80 % reduziert, wie Messe-Geschäftsführer Joachim Enßlin weiß. Weil trotz des strikten Sparkurses viele Aussteller der Systems treu geblieben sind, ist der Herbst-Treff der Computer- und Kommunikations-Branche noch einmal glimpflich davon gekommen. Der eher regionale Charakter scheint sich jetzt ebenso auszuzahlen wie die hohe Qualität der Fachbesucher (in diesem Jahr laut Veranstalter zu 99 % vertreten). Letzteres mag bei konjunkturbedingten Schönwetterveranstaltungen ein willkommener Nebeneffekt sein. In Zeiten der Krise kann dieser Vorteil einer Messe Stabilität verleihen.
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