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Auf dem Rapsfeld wächst der Schmierrohstoff

Der Bio-Schmierstoff Ecolube W ermöglicht hohe Zerspanleistung
Auf dem Rapsfeld wächst der Schmierrohstoff

Der wassermischbare Kühlschmierstoff Ecolube W auf pflanzlicher und mineralischer Basis macht Zerspanleistungen und Werkzeugstandzeiten möglich wie reine Mineralöle. Der Bio-Schmierstoff reizt jedoch Atemwege und Haut weniger. Zudem ist er einfacher zu lagern und zu entsorgen.

Klaus Dieter Hennecke ist freier Journalist in Olpe

Bisher schränkte die vergleichsweise geringe Schmierleistung den Einsatz von biologischen Kühlschmierstoffen ein. Sie eigneten sich bis dato fürs Schleifen und Honen sowie die Bearbeitung von Grauguss. Gut ein Jahr nachdem die Hommel GmbH die reinrassigen Bio-Kühlschmieröle Ecolube G (Grinding) und Ecolube H (Honing) am Markt eingeführt hat, erweitern die Kölner jetzt die Produkt-Palette: Ecolube W (Wassermischbar) heißt die neue Fluid-Familie. Sie nimmt es laut Anbieter auch in puncto Schmierleistung mit grobdispersen Mineralölprodukten auf. Die neuen wassermischbaren Kühlschmierstoffe (KSS) auf pflanzlicher und mineralischer Basis schaffen den Spagat zwischen biologischer Verträglichkeit und multifunktionalem Einsatz im Hochleistungsbereich. Sie eignen sich zum Drehen, Fräsen, Bohren, Gewindefräsen und Tieflochbohren in den Werkstoffen Stahl, GG, Edelstahl, Aluminium und Nichteisenmaterialien.
Ecolube W zeigt bei allen Wasserqualitäten eine geringe Schaumbildung und ist zudem gegen den Befall von Mikroorganismen beständig. Dem etwas höheren Preis des Bio-KSS stehen deutliche Einsparungen entgegen. Hauptgrund dafür: die etwa halbierten Nachsatzmengen infolge geringer Nebel- und Dampfbildung und des reduzierten Austrags mit den Werkstücken. Je nach Anwendung lässt sich die Wirtschaftlichkeit durchschnittlich um 15 bis 30 % steigern. Dazu kommen geringere Kosten für die Teilereinigung sowie längere Standzeiten der Filter und Werkzeuge.
Mit Multifunktionalität punktet das borhaltige Konzentrat W 71-10 und bietet bei Mischanteilen von 4 bis 10 % wirtschaftliche Lösungen auch für kleine und mittelständische Betriebe. Hier kann die Emulsion auf vielen Maschinen für verschiedene Bearbeitungen eingesetzt werden. Fast ebenso feindispers und breit einsetzbar ist das additivierte Pflanzenöl W 97-10 mit seinen spezifischen Stärken in der Aluminium-Zerspanung. Das borfreie, aminhaltige Konzentrat mit speziellen Inhibitoren gegen Fleckenbildung auf der Metalloberfläche wird als 5 bis 7%ige Emulsion gefahren. Eine Alternative für reine Schleifanwendungen bietet der ölfreie Schleifwasserzusatz Ecolube W 46-81. Er zeichnet sich durch schaumarmes Verhalten sowie geringe Dampf-, Nebel- und Aerosolbildung aus. Rückstands- und Klebeverhalten sind sehr gering. Das Produkt ist vollständig reemulgierbar.
Ecolube-W-Kühlschmierstoffe sind laut Anbieter mit allen auf dem Markt gängigen Hydraulik-, Bettbahn-, Getriebe- und Spindelölen verträglich. Die Verträglichkeit mit Lacken, Dichtungen, Kunststoffen und Kabeln entspricht den VDI-Richtlinien. Überall dort, wo Anwendungen wasserähnliche Konsistenz der Kühlschmierstoffe erfordern, bietet Ecolube W jetzt eine ökologische und ökonomische Lösung.
Die Umwelt und den Geldbeutel gleichermaßen schonen auch die reinrassigen Bio-Kühlschmieröle Ecolube G und H. Bei gleicher technischer Leistungsfähigkeit soll das rapsölbasierende Ecolube zudem in puncto Arbeitshygiene neue Maßstäbe setzen. Es ist damit eine vorteilhafte Alternative zu mineralölbasierenden Ölen.
Das spezielle Herstellungsverfahren ist der Schlüssel zu den Qualitäten der neuen Fluid-Familie. Dadurch ist es gelungen, bisherige Nachteile biologischer Öle zu eliminieren oder gar in einen Vorteil umzukehren. Langzeittests haben erwiesen, dass der Schmierstoff übliche Dichtungen aus Gummi und Kunststoff nicht angreift. Verkleben oder Verharzen tritt nicht auf. Der neue biologische Kühlschmierstoff zeichnet sich laut Hommel im Vergleich zu konventionellen, mineralölbasierenden Fluiden durch einen deutlich besseren Viskositätsverlauf und eine fast vernachlässigbare Neigung aus, Schaum zu bilden. Das dünnflüssige biologische Öl verschmutzt Werkzeuge weniger und läuft besser vom Werkstück ab. Darüber hinaus ermöglicht Ecolube nach Auskunft des Anbieters mindestens die gleichen Zerspanleistungen und Werkzeugstandzeiten wie herkömmliche Öle. Ein weiterer Pluspunkt ist auch die geringe Ölnebelbildung. Sie liegt unter 0,05 mg/m3. Zum Vergleich: Mineralöle erreichen Werte von rund 2 mg/m3. Das hat zur Folge, dass bis zu 60 % weniger Öl nachgesetzt werden muss. Auch die von herkömmlichen mineralölbasierenden Schleifölen bekannten Atemwegs- und Hautreizungen gehen mit dem Einsatz des Bio-Schmierstoffs deutlich zurück. Die Vorgaben hinsichtlich maximaler Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK-Werte) lassen sich so leicht einhalten. Eine angenehme Begleiterscheinung des biologischen Öls ist zudem seine rückfettende Wirkung auf die Haut. Nicht umsonst verwendet auch die Kosmetik-Industrie Rapsöl-Zusätze.
Wegen der Einstufung in die Wassergefährdungsklasse 0 – werden Zusatzstoffe zugesetzt, gilt WGK 1 – sind keine besonderen umwelttechnischen Auflagen für den Transport oder die Lagerung des Bio-Schmierstoffs zu beachten. Außerdem gestaltet sich auch die Entsorgung einfacher als bei Mineralölen. Erhältlich ist der „Rapssaft“ wahlweise in 30-l-Kanistern, 200-l-Fässern oder 1000-l-Containern.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
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