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Auf den Punkt gebracht

Semantische Wissensnetze generieren Werte aus der Masse der Informationen
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Auf den Punkt gebracht
In der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München löst ein smartes Wissensnetz das Master Data Management ab Bild: Fraunhofer
Semantic Enterprise Search gewinnt immer mehr an Be- deutung, auch in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München. Hier sortieren die Technologien das Wissen der Forschungseinrichtung. Denn in komplexen Umgebungen werden solche Lösungen in Zukunft erfolgsentscheidend.

17 000 Mitarbeiter mit einer hochspezialisierten Themenpalette: Die Fraunhofer-Gesellschaft leistet Spitzenforschung an über 60 Standorten. Hier sind Forschungsergebnisse und gewonnenes Wissen das wichtigste Kapital. Wer aber ist der richtige Ansprechpartner für Anfragen aus der Industrie? Wo sitzen die Experten zur aktuellen Aufgabenstellung?

Es ist schwer, in komplexen, wissensgetriebenen Organisationsstrukturen den detaillierten Überblick zu bekommen. Um den Zugriff auf das im Prinzip vorhandene interne Know-how zügig und auch inhaltlich zuverlässig zu ermöglichen, formulierte ein Projektteam die Anforderungen für eine Recherchebasis, die auf menschliche Katalogisierung verzichtet und relevante Inhalte inklusive Ansprechpartner für den Informationsbedarf automatisiert zusammenstellt: „Für uns war es entscheidend, dass wir eine langfristige Recherche-Unterstützung aufbauen, die das Fraunhofer-Wissen als Ganzes im Fokus hat“, so die Projektverantwortliche Astrid Jancke, daher wurde einer technologischen Lösung der Vorzug gegeben. Den Zuschlag bekam das Team der ConWeaver GmbH, die 2007 aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD herausgegründet worden war.
Die Arbeit von ConWeaver besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten: Zunächst werden alle vorhandenen digitalen Inhalte vollständig erfasst. Dann werden Millionen von semantischen Beziehungen zwischen den Inhalten hergestellt und daraus das unternehmenseigene Wissensnetz geknüpft. Es entstehen Beziehungen zwischen Fach- und Faktenwissen bzw. Geschäftsobjekten, wie beispielsweise Projekte, Dokumente, Abteilungen oder Experten. Ist dieser Prozess abgeschlossen, integriert die Software neu hinzukommende Datensätze selbsttätig.
Der Index basiert auf dem Prinzip, thematisch und kontextuell ähnliche Geschäftsobjekte zu assoziieren und zu klassifizieren. Damit endet die mühsame Suche in heterogenen Datenlandschaften: Traditionelle Volltextsuchen liefern in indexierten Daten zwar ebenfalls schnelle Treffer – sie suchen aber nur das Stichwort und ignorieren verwandte Suchbegriffe. Von Relevanz verstehen sie nichts. Sie sind nicht in der Lage, die „passenden“ Informationen zu finden und zu klassifizieren. Im Gegensatz dazu generiert eine Suchabfrage in einem semantischen Wissensnetz Ergebnisse nach Bedeutungsverhältnissen. Dadurch werden dem Benutzer bei extrem verringerter Recherchezeit deutlich bessere Suchergebnisse zur Verfügung gestellt. Die ConWeaver-Lösung bereitet zu jedem beliebigen Stichpunkt nicht nur relevante Dokumente auf, sondern identifiziert auch Experten zum Thema. So lassen sich gezielt Ansprechpartner aus den eigenen Reihen für externe Anfragen finden oder interdisziplinäre Teams zusammenstellen. Die Kompetenzen der Mitarbeiter werden für die Organisation auf Knopfdruck sichtbar.
Die Überlegenheit von semantischen Wissensnetzen zeigt sich insbesondere in hochdynamischen Umgebungen, beispielsweise im Automotive-Bereich. Hier steht das Product Lifecycle Management schon seit längerer Zeit unter Druck: Die Entwicklungsprozesse selbst werden immer komplexer, die Innovationszyklen gleichzeitig immer kürzer. Darauf reagieren die Hersteller mit Multiprojektstrukturen, in denen dezentrale und damit effiziente Entwicklungsgruppen parallel zueinander arbeiten. Dieser Strategiewechsel lässt sich aber mit herkömmlichem Master Data Management immer schwerer abbilden – die Zentralisierung von Datenerfassungsprozessen passt nicht zur Dynamik lokaler modularer Geschäftsprozesse, um die unterschiedlichen Teams wirkungsvoll zu unterstützen. Dabei wäre es für alle Beteiligten in Entwicklung, Produktion und Auslieferung essenziell, jederzeit an jedem Ort den Zugriff auf den aktuellsten Stand zu haben: Beispielsweise müssen Konstruktionsingenieure bei einer Produktänderung alle Fakten nachvollziehen können, um an allen betroffenen Stellen den Planungs- und Herstellungsprozess zu verändern. wm
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