Die optimistischen Konjunkturnachrichten aus den Vereinigten Staaten mehren sich. Für das 3. Quartal meldet Nordamerika sogar Rekordwachstumszahlen von rund 8,2 %.
Die USA sind traditionell Deutschlands wichtigster Handelspartner außerhalb der Europäischen Union. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWi) in Berlin mitteilte, betrug der Anteil Nordamerikas am deutschen Außenhandel im vergangenen Jahr 9,8 %. Vor allem von den positiven Wirtschaftszahlen der letzten Monate des Handelspartners erhofft sich die deutsche Wirtschaft einen Konjunkturaufschwung im eigenen Land.
Die deutschen Einfuhren aus den USA gingen zwar 2002 um 13,1 % auf 42,9 Mrd. Euro zurück. Die Ausfuhren jedoch stiegen im gleichen Zeitraum um 1,2 % auf 72,2 Mrd. Euro. Tendenz steigend. Der höchste Handelsbilanzüberschuss mit 26,6 Mrd. wurde, wie auch im Vorjahr, mit den USA erwirtschaftet. Im Handel mit den Vereinigten Staaten dominieren heute vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile, Luftfahrzeuge, Maschinen, chemische Erzeugnisse sowie medizin-, mess-, steuerungs-, regelungstechnische und optische Erzeugnisse.
Vor allem die Autos deutscher Hersteller erfreuen sich in den USA nach wie vor wachsender Beliebtheit. VW, BMW und Porsche konnten ihre Absatzzahlen in den USA zum Jahresende hin wieder steigern. Allein die Wolfsburger Volkswagen AG verkaufte im November dieses Jahres 28 957 Fahrzeuge über den großen Teich. Das sind 27,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte Volkswagen of America mit. Rückläufig waren im November lediglich die Zahlen beim Autohersteller Mercedes.
Soweit alles eitel Sonnenschein – gäbe es da nicht den Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union. Seit eineinhalb Jahren müssen die Unternehmen der stahlverarbeitenden Industrie hohe Schutzzölle für Stahlimporte bezahlen. Davon betroffen sind beispielsweise auch die Automobilhersteller.
Inzwischen hat US-Präsident George Bush dem Druck der Handelspartner und drohender Sanktionen nachgegeben und entschieden, die Strafzölle auf günstigen ausländischen Stahl früher als geplant wieder abzuschaffen. su
Teilen: