Nicht nur Zahnräder in Sintertechnik sind eine kostenoptimierte Alternative zu mechanisch gefertigten Bauteilen. Auch ursprünglich im Druckguss hergestellte Produkte lassen sich abfallfrei produzieren.
Neben den klassischen Produktionsverfahren mit CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen gewinnt die Sintertechnik besonders unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten an Bedeutung. So beauftragte die Maschinenfabrik Reinhausen GmbH die Maschinenlager GmbH – ein Unternehmen der Düsseldorfer Walther Flender Gruppe – mit der Fertigung zweier verschiedener Zahnräder als Sinterformteile. „Diese erzielten bei einer Stückzahl von mehreren Tausend einen niedrigeren Herstellungspreis gegenüber mechanisch gefertigten Zahnrädern“, sagt Oliver Grzybowski, Projektmanager Sinterformteile bei Flender.
Die Düsseldorfer Sintertechniker erzeugten durch Interpolation des benötigten Sonderprofils eine Fertigungszeichnung, so dass durch Drahterodieren die Matritze hergestellt werden konnte. Bereits in der Konstruktionsphase kann die Komplexität des Werkzeugs und damit verbunden die Herstellungskosten durch optimiertes Werkstückgestalten mit geringfügigen Bauteiländerungen reduziert werden. „Im Falle der Maschinenfabrik Reinhausen rieten wir von spitzen Winkeln im Bauteil ab und empfahlen die sintergerechte Modifikation der Fasen, da sonst ein scharfkantiges verschleißanfälliges Werkzeug notwendig gewesen wäre“, so Grzybowski.
Zusätzlich ergab die Entwicklung der Zahnräder eine gröbere und technisch völlig ausreichende Toleranzklasse, wodurch das nachträgliche Kalibrieren der Bohrung entfiel und sowohl die Stück- als auch die Werkzeugkosten nochmals verringert werden konnten. Auch bei einer Fertigung in großen Serien können Bauteile mit konstanter Gestalt und Abmessungen in engen Toleranzen erzeugt werden. Bedingt durch die hohe Maßgenauigkeit nach dem Sintern ist das Bauteil meist ohne Nacharbeit einbaufertig, so dass keine mechanische Endbearbeitung nötig ist. Auch Schieber können in hohen Stückzahlen günstiger gegenüber den vorher in Druckguss gefertigten Teilen produziert werden. Im Sinterverfahren wird zum einen abfallfrei produziert und zum anderen wird der Rohstoff restlos ausgenutzt.
Silvia Sperling Walther Flender Gruppe, Düsseldorf
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