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Aus F+E wird im Ausland leichter ein Markterfolg

Benchmarking zum Innovationswettbewerb
Aus F+E wird im Ausland leichter ein Markterfolg

Im Innovationswettbewerb liegt Deutschland nur im hinteren Mittelfeld. Das zeigt das Innovations-Benchmarking des IW Köln.

An guten Ideen mangelt es in Deutschland nicht – im internationalen Vergleich melden die Bundesbürger überdurchschnittlich viele Innovationen zum Patent an. Häufig hapert es jedoch an der Umsetzung in neue Produkte und Dienstleistungen. Das moniert jetzt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Beim jüngsten Innovations-Benchmarking des Instituts belegt die Bundesrepublik nur einen Platz im hinteren Mittelfeld. Unter 16 Industrieländern landet Deutschland für 2004 auf Rang elf. Den Hauptgrund sehen die Forscher in den schwierigen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer. Ein Beleg: Nur 4,5 % der Menschen im Erwerbstätigenalter beteiligen sich hier zu Lande an einer Firmengründung. In den USA sind es 11 %. Betrieben in der Gründungs- und Wachstumsphase steht außerdem vergleichweise wenig Risikokapital zur Verfügung.

„Wie erfolgreich ein Land im Innovationsprozess ist, hängt nicht nur vom Forschungsaufwand ab“, erläutert Dr. Oliver Koppel vom IW, „entscheidend ist, ob der Staat innovationsfördernde Rahmenbedingungen setzt und die Betriebe auf qualifiziertes Personal zurückgreifen können.“ Zudem sollten die Finanzmärkte genügend Kapital zur Verfügung stellen. Diese und weitere Faktoren – insgesamt 22 Punkte – haben die IW-Forscher für das Benchmarking unter die Lupe genommen. In den vier Teilbereichen schneidet Deutschland recht unterschiedlich ab:
1. Forschungsaufwand: Im Jahr 2003 gaben die deutschen Unternehmen des Produzierenden Gewerbes rund 2,5 % ihrer Wertschöpfung für F+E aus. Damit konnten sie mit den USA mithalten, Industriefirmen aus Japan (3,1 % ), Finnland (3,6 Prozent) oder gar Schweden
(5,2 Prozent) geben deutlich mehr aus. Bei staatlichen Fördermitteln liegt Deutschland international im Mittelfeld.
  • 2. Rahmenbedingungen: Innovative Ideen werden häufig in neu gegründeten Betrieben realisiert. Das Problem: Hier zu Lande dauert es im Durchschnitt 45 Tage, ein Unternehmen an den Start zu bringen. In den USA sind es fünf, in Dänemark vier Tage. Zudem ist eine Firmengründung in Deutschland vergleichsweise teuer.
  • 3. Bildung und Beschäftigung: Die deutsche Wirtschaft konzentriert ihre F+E-Anstrengungen auf fortschrittliche Industriebranchen wie den Fahrzeug- und den Maschinenbau. Mit 9,1 % wies die Bundesrepublik im Jahr 2003 denn auch international den höchsten Beschäftigtenanteil im Hochtechnologiebereich auf. Schwächer präsentiert sich Deutschland hingegen auf dem Gebiet der wissensintensiven Dienste wie Servicetätigkeiten in der Telekommunikation, der EDV oder im Finanzsektor.
  • 4. Umsetzung von Innovationen: Je 1 Mio. Einwohner wurden 2001 fast 70 Patente sowohl beim Europäischen Patentamt als auch bei den entsprechenden Behörden in den USA und Japan angemeldet. Nur die Japaner, Schweden und Finnen waren in dieser Hinsicht aktiver. Problematisch sei jedoch, dass die deutschen Unternehmen bekanntermaßen ihre Patente nicht oft genug in marktreife Produkte umsetzen. Dr. Koppel vom IW: „Die ungünstigen Rahmenbedingungen dürften eine wesentliche Mitschuld daran tragen.“ tv
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