Kosten runter, Nutzen rauf – das fordert das Münchner Ifo-Institut bei der Ausbildung. Erst dann würden die Betriebe wieder mehr Lehrstellen anbieten.
Für die deutschen Unternehmen rechnet sich der Lehrling häufig nicht, wie eine Untersuchung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt. Die Investition in Humankapital sei der wichtigste Kapitalstock für die Zukunft. Dennoch müssten sich Kosten und Nutzen die Waage halten.
Einen Grund für das Ungleichgewicht sehen die Ifo-Forscher in der überproportionalen Lohnentwicklung bei den Lehrlingen. Auf der anderen Seite werde es aus betrieblicher Sicht immer unattraktiver, junge Menschen auszubilden: Sie verbringen zunehmend weniger Arbeitszeit im Betrieb. Die Lehrzeit werde zudem oft verkürzt. Dabei arbeiten in den meisten Branchen die Auszubildenden erst im dritten Lehrjahr richtig produktiv.
Für den Unternehmer sei die Investition in Humankapital ein unsicheres Geschäft. Die Kosten fallen heute an, der Nutzen in der Zukunft sei ungewiss, je nachdem ob der Facharbeiter dem Betrieb treu bleibt.
Es sind laut Ifo die Auszubildenden, die den größten Nutzen haben – nämlich später in Form von höheren Löhnen als Facharbeiter. So müsste der Lehrling einen Teil der Ausbildungskosten in Form von Gehaltsverzicht beisteuern, ähnlich wie Studenten, so die Forscher. Die Vergütung dürfe nur die produktive Arbeit im Betrieb entgelten (Kommentar). tv
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