Startseite » Allgemein »

Automation und Robotik geben den Takt an

Hannover Messe: Nicht immer werden Meilensteine gesetzt
Automation und Robotik geben den Takt an

Automation und Robotik geben den Takt an
Thilo Brodtmann, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation: "Für die Automationsbranche stimmt das Umfeld immer noch."
Die Automations- und Robotikbranche präsentiert sich gut gelaunt vor der Hannover Messe. Dem Veranstalter selbst scheinen aber die Visionen zu fehlen.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß thomas.preuss@konradin.de

Selbst unsere vorsichtigen Prognosen vom April letzten Jahres haben sich als zu optimistisch erwiesen“, gab Thilo Brodtmann zu, Geschäftsführer des Fachverbands Robotik + Automation im VDMA, Frankfurt/M. Das ändert nichts daran, dass es der Branche gut geht: „Knapp zweistellig“ dürfte das Wachstum 2001 gewesen sein.
Brodtmann zeigte sich anlässlich der alljährlichen Pressekonferenz im Vorfeld der Hannover Messe zufrieden. Denn die Trends bei High-Tech-Produkten, und seien es nur die ständig zitierten Handys, dürften noch einige Jahre andauern: „Immer kleiner, schneller und schlauer müssen sie sein“, sagte der Experte. Und das ist gut für die Automatisierer, die die wachsenden Herausforderungen an die Fertigungs- und Montagetechnik erfüllen wollen und müssen. Höhere Funktionsdichte, Null-Fehler-Qualität, robuste und servicefreundliche Produkte sind gefragt. „Von dieser Marktentwicklung werden die industrielle Bildverarbeitung, die Montage- und Handhabungstechnik und die Robotik weiterhin profitieren.“
Brodtmann bezifferte den Umsatz in der Robotik und Automation 2001 auf 6,1 Mrd. Euro, nach 5,5 Mrd. im Jahr 2000. Allein auf die Handhabungs- und Montagetechnik entfielen 3,7 Mrd. Euro. „2002 dürfte sich der Wert den vier Milliarden nähern“, freut sich der Fachverbands-Chef schon heute. Die Bildverarbeiter können in diesem Jahr mit 875 Mio. Euro Umsatz rechnen, nach etwa 700 Mio. Euro 2001.
Als Zeichen des Erfolges ist auch zu sehen, dass bereits jeder vierte der 6950 Aussteller, die im April die Hannover Messe beschicken, seine Lösungen im Rahmen der Factory Automation präsentieren wird.
Die größte Fläche belegt die Cemat, Weltmesse für Materialflusstechnik und Logistik, aber nur 1000 Aussteller breiten sich in den Hallen 19 bis 26 aus. Die Cemat wird in den Bereichen Supply Chain Management und Logistik-Dienst-leistungen erweitert. Als Rahmenprogramm gibt es einen Internationalen Logistikkongress. Mehr dazu im Internet unter www.messe.de.
Ob die Cemat künftig nur noch alle drei Jahre stattfindet, weil die Stapler-Hersteller für 2004 abgesagt haben (der Industrieanzeiger berichtete), war aus Wolfgang Pech, Geschäftsbereichsleiter Hannover Messe der Deutschen Messe AG, Hannover, nicht herauszulocken. Dass die Vorgänge ihn aber ganz schön ärgern, konnte man in seinen Augen lesen.
Kleinere Stände reichen den Zulieferern und der Werkstoffbranche aus: Mit der halben Fläche, die der Factory Automation zur Verfügung steht, kommen 1800 Aussteller aus.
Aus zwei halben in eine ganze, die neue Halle 27, ziehen die 550 Aussteller der Weltmesse für Oberflächentechnik, neudeutsch „Surface Technology“, um. Die Halle liegt am westlichen Rand des Geländes. Ganz jungfräulich ist sie im April nicht mehr: Die Einweihung findet schon zur Cebit statt. Auf der Hannover Messe soll hier ein neuer Treffpunkt entstehen, die Sonderpräsentation „Praxispark – das Kompetenzzentrum Lackieren“.
900 Unternehmen aus den Bereichen Energie-Erzeugung, -Versorgung und -Vermarktung füllen die Weltmesse der Energiewirtschaft, -technik und erneuerbarer Energien, kurz „Energy“. „Die Veranstaltung hat sich mittlerweile zur Leitmesse der gesamten Energiewirtschaft entwickelt“, stellte Pech in den Raum, „und ist für die Versorger die größte Messe überhaupt.“ Sonderpräsentationen gibt es zu den Themen Wasserstoff & Brennstoffzellen oder Windenergie. Weitere 600 Aussteller sind in der Messe „Research & Technology“ vertreten.
Die „Micro Technology“, die im Vorjahr noch als Ausstellungsschwerpunkt lief, hat sich zu einer eigenen Messe gemausert und soll jährlich stattfinden. An 350 Ständen finden vor allem anwendungsfähige Themen aus der Mikrosystemtechnik, der Lasertechnik oder der Ultrapräzisionsfertigung Platz.
Stolz ist Pech auf den Career Market, eine Job-Vermittlungsbörse – bald kann man die eng-
lischen Begriffe nicht mehr hören. Studierende sollen bei der Auswahl ihrer Fachrichtung unterstützt werden, die Messe will dem Nachwuchs zusammen mit einigen Ausstellern die Chancen im Maschinenbau und der Elektrotechnik aufzeigen.
Ansonsten bleibt alles beim Alten. Die Messe ist etabliert, Visionen scheinen die Veranstalter nicht zu haben. Wolf-
gang Pech sagte lakonisch: „Visionen sind eine Teilmenge von Halluzinationen.“ Zugute hält er sich allerdings, die Idee der Micro-Technology-Messe gefördert zu haben, denn: „Das sind keine Spinner im Elfenbeinturm, sondern es steht ein Milliardenmarkt dahinter.“
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de