„Markenzeichen 712628“. So unspektakulär lautete am 2. April 1958 noch die Markeneintragung an jenem Frühlingstag. Wohl keiner der Mitarbeiter des Deutschen Patentamtes ahnte, dass die zugehörige Marke sechzig Jahre später weltweit bekannt geworden ist. Die Rede ist hier von Simatic, dem Automationssystem – und zugleich einer der ältesten Marken – von Siemens.
1959 wurde auf der Pariser Werkzeugmaschinen Ausstellung die erste Simatic Generation der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Sie war mit Transistoren ausgestattet und fest verdrahtet. Vor allem in Umspann- und Kraftwerken waren die Steuerelemente gefragt, denn sie waren besonders zuverlässig und ermöglichten durch ihre kurzen Schaltzeiten einen zuverlässigen Lichtbogenschutz. In den siebziger Jahren begann der Siegeszug der speicherprogrammierbaren Steuerungen, vor allem mit der Steuerungsgeneration Simatic S5. Ihre Zuverlässigkeit und Flexibilität prägte seither die Automatisierungslandschaft und sie verrichten in vielen Anlagen immer noch ihren Dienst.
Heute, in Zeiten von Industrie 4.0, steht die aktuelle Steuerungsgeneration Simatic S7 für virtuelle Inbetriebnahmen und durchgängige Digitalisierungskonzepte. Außerdem finden Anwender unter der Marke Simatic eine Vielzahl von Systemen und Produkten – von der E/A-Baugruppe bis hin zum IoT-Gateway – zur ganzheitlichen Lösung ihrer Automatisierungsaufgaben.
Cloud-Anbindung und digitaler Zwilling
Die aktuelle Generation der Simatic Controller deckt eine weite Leistungsbandbreite ab und kann mittlerweile auch per Hochsprache programmiert werden, unterstützt die Kommunikation zu Cloudlösungen wie dem offenen IoT-Betriebssystem MindSphere. Das TIA Portal ermöglicht das Engineering der realen Steuerung. Mit dem virtuellen Controller Simatic S7-PLCSIM Advanced wird die vollständige Simulation und Inbetriebnahme mittels eines eigenen digitalen Zwillings unterstützt.
Von diesem Controller aus gibt es zudem eine direkte Kopplung zur Mechatronik-Konstruktion und -simulation in NX MCD (Mechatronics Concept Designer), sodass sich Szenarien zur virtuellen Inbetriebnahme mit dem virtuellen Modell der Maschine verknüpfen lassen. So können Anwender komplette Fertigungsabläufe vor der eigentlichen Inbetriebnahme simulieren und Mechanik wie auch Programme optimieren. Nach Analyse und Optimierung durch entsprechende Apps wird das Feedback wiederum direkt an den digitalen Zwilling zurückgespielt. In der Folge lassen sich völlig neue Anwendungen in der Fertigungsautomatisierung umsetzen.
Innovation trifft auf Tradition
Simatic hat bis heute viele Entwicklungsstufen durchlaufen und dabei auch den ein oder anderen Trend gesetzt.
Siemens bietet ein komplettes Portfolio für die digitale Fabrik. Mit TIA Portal, einem einheitlichen Framework für das Engineering von Anlagen und Maschinen, können diese über einen vollständigen digitalen Zwilling abgebildet und optimiert werden. Zukünftig soll die Cloud noch stärker Teil der Automatisierung werden und dadurch neue Ansätze der Optimierung bieten. Die Rede ist hier von immer autonomeren Systemen, die Prozesse intelligent und selbstständig optimieren.
Weiterführende Informationen zum Thema erhalten Sie hier:
Zum aktuellen Portfolio des Simatic Controllers