Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer schauen pessimistisch ins Jahr 2005, besagt eine neue Studie. Erst 2006 soll es wieder besser gehen. Eine Gefahr: Viele Manager unterschätzen die globalen Überkapazitäten.
Die Automobilbranche blickt pessimistisch ins neue Jahr. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Berlin, gehen im Vergleich zur Vorjahres-Umfrage deutlich mehr Manager der Automobilbranche davon aus, dass 2005 noch schlechter wird als 2004. Erst nächstes oder übernächstes Jahr würden die Betriebe wieder die volle Profitabilität erreichen, meint die Mehrzahl der Befragten. KPMG hatte 110 Manager aus der Automobil- und Automobil-Zulieferindustrie für die Untersuchung befragt. Hans-Dieter Krauss, Automotive-Experte bei KPMG: „Die Hoffnung, dass die Talsohle bereits durchschritten sei, hat sich nicht erfüllt.“ Viele Unternehmen investieren verstärkt in Restrukturierung und Rationalisierung, um gestiegene Lohn-, Material- und Energiekosten zu kompensieren.
Ein Problem könnte laut KPMG dadurch entstehen, dass drei Viertel der Manager die Überkapazitäten deutlich unterschätzen. Diese liegen nach Einschätzung der Berater bei rund 25 % weltweit.
Hans-Dieter Krauss: „Aus unserer Sicht ist das Thema der globalen Überkapazitäten nach wie vor ein großes Problem. Es zu unterschätzen, könnte für die Automobilindustrie fatale Folgen haben.“ Besonders häufig würden die zu großen Fabriken in China nicht gesehen.
Die Umfrage hat ferner ergeben, dass die Aussichten für die nordamerikanischen Marken langsam besser eingeschätzt werden. Die Marktanteile der Europäer würden eher sinken. Stark zulegen sollen asiatische Fabrikate. tv
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