Basel II und Bankenkrise gefährden die Kapitalversorgung des industriellen Mittelstandes. Die Betriebe müssen sich fit fürs Rating machen, raten Experten.
Die Kapitalversorgung des Mittelstandes ist ernsthaft in Gefahr. Es gehe nicht mehr um die Frage, zu welchen Konditionen KMU an Fremdkapital herankommen. Vielmehr stehe meist die Frage im Vordergrund, ob sie von den Banken überhaupt noch Kredite erhalten. Das wurde jetzt auf einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) e.V. in Düsseldorf deutlich.
Es bestehe die Gefahr, dass sich im Zuge der Basel-II-Richtlinien das zur Verfügung stehende Kreditvolumen insgesamt verringere. Dann nämlich, wenn die voraussichtlich von 2006 an vorgeschriebenen Ratings schlecht ausfallen. Die allgemeine Bankenkrise führe schon jetzt dazu, dass sich die Beziehung zwischen Bank und Firmenkunde für die Unternehmer verschlechtert habe, beobachtet Podiumsteilnehmer Dieter Langenberg vom betriebswirtschaftlichen Ausschuss des WSM.
Claus Momburg, Vorstandsmitglied der IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf, zeigte sich zuversichtlich, dass es den klassischen Kredit in Zukunft weiter geben wird. Allerdings seien Offenheit und Vertrauen bei den Mittelständlern gefragt, damit Bonitätsbeurteilungen günstig ausfallen könnten. Außerdem werden laut Momburg alternative Finanzierungsformen wie Leasing oder Eigenkapital wichtiger. Eine große Rolle werden eigenkapitalähnliche Mittel erhalten, so genanntes Mezzanine-Kapital. Dies sind beispielsweise stille Beteiligungen mit laufender Verzinsung. tv
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