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Bei Energieeffizienz schneiden alle Websites schlecht ab

Kompressoren: Internet-Auftritte von 25 Herstellern auf dem Prüfstand
Bei Energieeffizienz schneiden alle Websites schlecht ab

Die erste Information vor dem Kauf einer Druckluftanlage fließt meist übers Internet. Die Benutzerfreundlichkeit der Websites ist gut, sagt eine ISI-Studie. Doch die Information über die Energieeffizienz der Anlagen könnte besser sein.

Dipl.-Kfm. Nils Poppe erarbeitete die Analyse als Diplomand am Lehrstuhl E-Commerce/Marketing der European Business School in Oestrich-Winkel, Dr. Peter Radgen ist Projektleiter am Fraunhofer-Institut Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe

Wie gut sind die Internet-Auftritte der Kompressorenhersteller? Um eine objektive Antwort zu geben, stellt eine Analyse die Webseiten von 25 Unternehmen gegenüber, die Mitglied im Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) sind. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde am Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) ein Kriterienkatalog entwickelt, der drei Hauptbereiche umfasst: Benutzerfreundlichkeit, Marketing und Energieeinsparung/Umweltschutz. Auch wenn die Studie nur 25 Kompressorenhersteller berücksichtigt, kennzeichnet sie doch den Stand der Branche insgesamt im Februar 2002, als die Analyse stattfand. Möglich ist, dass einige Anbieter ihre Seiten inzwischen überarbeitet haben.
Die Qualität der Web-Auftritte ist schon deswegen von Bedeutung, weil der VDMA durch seinen elektronischen Marktplatz www.druckluft-e-market.de dazu ermuntert, sich über das Web zu informieren. Links leiten die Kompressoren-Nachfrager nach einer optionalen Vorauswahl zu den Homepages der Anbieter weiter.
Die Gegenüberstellung der Websites berücksichtigt auch die Frage der Energieeffizienz. Sie folgt damit konsequenterweise einer Studie des ISI mit europäischen Partnern, die gezeigt hat, dass die Effizienz vieler Anlagen zu gering ist. Innerhalb der nächsten 15 Jahre sind Energieeinsparungen zwischen 5 und 50 % möglich. Die höheren Investitionskosten können sich dabei in kürzester Zeit amortisieren.
Zunächst das auffälligste Ergebnis der Web-Analyse: Die 25 Unternehmen erfüllen die diversen Kriterien sehr unterschiedlich. Während die Web-Auftritte im Bereich Benutzerfreundlichkeit noch recht vernünftige Ergebnisse erzielen, lässt sich schon beim Marketing ein leichter Abfall in der Qualität erkennen. Gravierend wird der Nachholbedarf im Bereich Um-welt/Energieeinsparung. Dies gilt umso mehr, da einige Firmen an der Kampagne „Druckluft effizient“ beteiligt sind, die auf eine bessere Energieeffizienz von Druckluftanlagen abzielt. Bis auf wenige Ausnahmen werden die Kriterien durchgehend nicht erfüllt. Die Bewertungen zeigt das kleine Diagramm: 17 von 25 getesteten Homepages erfüllen keines der Kriterien. Lediglich acht können im Bereich Umweltschutz/Energieeinsparung punkten, wobei der beste Web-Auftritt die Kriterien nur zu 29 % erfüllt.
Die Untersuchung zeigt aber auch, dass die Hersteller mit wenig Aufwand ihre Internet-Auftritte verbessern können. Viele Minuspunkte ließen sich beseitigen durch eine bessere Online-Kommunikation, die Angabe von Ansprechpartnern und Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie durch Hinweise, wie bei Druckluftanlagen die Energie rationell genutzt werden kann.
Interessante Aspekte ergeben sich auch bei der Gesamtanalyse der Websites (großes Diagramm). Im Durchschnitt erfüllen die Unternehmen die Kriterien nur zu 38 %, wobei die Werte zwischen 61 und 22 % schwanken. Ordnet man die Firmen in der Reihenfolge ihrer erreichten Werte, fällt auf: Diejenigen, die sich in ihrem Web-Auftritt mit Umweltschutz und Energieeffizienz beschäftigen, schneiden auch bei den beiden übrigen Kategorien am besten ab. Insgesamt vorn liegt also, wer sich mit Energieeinsparung befasst.
Für die drei Hauptbereiche Benutzerfreundlichkeit, Marketing sowie Umweltschutz/Energieeinsparung wurden in Untergruppen insgesamt 12 Kriterien aufgestellt, nach denen der Web-Auftritt bewertet wird. Die Firma Boge liegt in der Gesamtbewertung vorne, weil sie die meisten Punkte sammeln konnte, hauptsächlich im Bereich Marketing.
Am besten erfüllten die Unternehmen die Anforderungen im Bereich Benutzerfreundlichkeit. Eins von sechs Kriterien ist hier beispielsweise der gute Zugang zur Website. Dies beinhaltet eine intuitive URL, ein leichtes Auffinden in gängigen Suchmaschinen, den Zutritt für alle User und ein schnelles Laden der Indexseite.
Im Bereich Umweltschutz/Energieeinsparung gibt es zwei Kriterien, von denen das unternehmensspezifische sicher den höheren Stellenwert einnimmt: Entscheidend ist die Umweltpolitik des Unternehmens. Dazu gehört nicht nur, dass die eigene Produktion geringe Emissionen auswirft, sondern auch dass die hergestellten Maschinen effizient arbeiten. Das Unternehmen sollte aktuelle und archivierte Umweltberichte online zur Verfügung stellen. Ferner müssen Feedbackmöglichkeiten für den Kunden existieren. Die Vorzüge des neuen Mediums Internet lassen sich hier durch Implementieren von Videos und technischen Animationen sehr gut nutzen. Sie könnten zeigen, wie Maschinen umweltfreundlich arbeiten und weniger Lärm emittieren (zum Beispiel durch vertonte Vorher-Nachher-Vergleiche). Wirtschaftlichkeitsrechnungen können aufzeigen, warum sich die Anschaffung umweltorientierter Anlagen lohnt, die zwar mehr kosten, dafür aber deutlich günstiger im Verbrauch sind.
Benutzerfreundlich sind fast alle geprüften Websites
Nach dem unternehmensspezifischen Kriterium stellen lediglich Compair und Atlas Copco eine Umweltpolitik heraus, die im Sinne des Energiesparens ist. Unabhängig davon erfüllen auch sie alle übrigen Merkmale des Kriteriums nicht, so dass es für beide lediglich zu einem „schlecht“ reicht. Wie schon erwähnt schneiden alle Websites hier am schlechtesten ab.
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