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Beim Drehen Einfaches noch einfacher machen

CNC-basierte Steuerungslösung für manuelle Drehmaschinen
Beim Drehen Einfaches noch einfacher machen

Konventionelle Drehmaschinen sind nach wie vor weltweit gefragt. Doch viele Anwender hätten inzwischen gerne etwas Unterstützung beim Steuern dieser Maschinen. Das Softwarepaket Quick Turn ist eine solche Lösung. Sie basiert auf der GE Fanuc Power Mate 0 und Beta-Motoren.

Wolfgang Klingauf ist freier Fachjournalist in Augsburg

Die Tendenz bei Werkzeugmaschinen-Steuerungen im High-End-Bereich ist nicht zu übersehen: Immer mehr Compound-Maschinen sowie Bearbeitungszentren zur Hart-, High-Speed- und Fünf-Achsen-Bearbeitung drängen auf den Markt. Jedoch lässt sich auch ein Trend in die andere Richtung nicht verleugnen. Sehr einfache, konventionelle Maschinen wollen mit preiswerten Steuerungen versehen sein, die ihre Produktivität und Flexibilität erhöhen. Frank Stoelzel stellt dazu fest: „Der Markt für einfache Drehmaschinen ist riesengroß, denn keine mechanische Werkstatt kommt ganz ohne sie aus.“ Natürlich brauche eine solche Maschine keine High-Sophisticated-Steuerung, die viel Geld kostet und in diesem Fall nicht ausgenutzt werden könne. „Hier ist eine einfache Steuerung gefragt, mit der der Bediener in der Lage ist, innerhalb kürzester Zeit ein Drehteil in der geforderten Präzision zu erstellen“, erklärt der CNC-Manager Application & Projects bei GE Fanuc im luxemburgischen Echternach. Bezüglich der Kosten ergänzt er: „Ein niedriger Preis für diese Steuerung ist Grundvoraussetzung, denn gerade im konventionellen Maschinenbereich müssen wir die Steuerungskosten in einem vernünftigen prozentualen Verhältnis zur Maschine halten.“
Leichterer Umgang bei höherer Produktivität
Quick Turn ist eine solche Steuerungslösung, die für konventionelle, manuell bediente Drehmaschinen konzipiert wurde. Indem die mechanische Bedienung durch CNC-Technologie ersetzt wird, steigert das Einsteigerpaket sowohl Produktivität als auch Flexibilität. Die Hardware besteht aus einer Touchscreen-Bedieneinheit, der Antriebssteuerung Power Mate 0, Beta-Antrieben und einer Spindel mit Frequenzumrichter. Die Software ist eine Plug&Play-Lösung mit Makroprogrammen, um halbautomatische Schneidzyklen auszuführen. Außerdem gehört ein Programm zum Umfang, das alle maschinenbezogenen Signale und Peripheriekomponenten steuert. Vorkonfigurierte Masken erleichtern den Umgang mit der Bedieneinheit. Diese Masken sind so organisiert, dass nur die wirklich benötigten Daten angezeigt werden, dafür aber alle wichtigen Informationen auf einen Blick zur Verfügung stehen. Dazu zählen Achsenpositionen, Vorschubgeschwindigkeit, Spindeldrehzahl, das ausgewählte Werkzeug, aktuelle Arbeitsdaten und der ausgewählte Zyklus.
„Jeder erfahrene Dreher kann ohne CNC-Schulung sofort mit der Lösung umgehen, so einfach ist das Programm“, spricht Friedrich Spohn aus Erfahrung. Der Geschäftsführende Gesellschafter der DMT-Drehtechnik GmbH hat Quick Turn an einer seiner Maschinen im Einsatz und ist von der simplen Bedienung begeistert: „Im Prinzip funktioniert das wie bei einer modernen Waschmaschine: Zyklen einstellen, Knopf drücken und die Maschine arbeitet die gewählten Zyklen ab.“ Um die Maschine bedienen zu können, ist ein kleines Touchpanel vorhanden, auf dem der Bediener hauptsächlich mit Piktogrammen arbeitet. Auf ihm wählt er die gewünschte Betriebsart (manuell oder halbautomatisch) aus. Den Handbetrieb unterstützt das System durch zwei elektronische Handräder. Die Verfahrgrenzen in X- oder Z-Richtung kann der Bediener durch einfache Touchscreen-Eingaben frei definieren und ausführen lassen.
Im halbautomatischen Betrieb stehen ihm folgende Zyklen zur Verfügung: Außenschruppen, Innenschruppen (einschließlich Schlichten), Rückseitenbearbeitung, Konusdrehen, Gewindeschneiden, Schneiden von Kegelgewinden sowie Einstechen. Er kann bis zu 15 verschiedene Bearbeitungsgänge speichern und nach Bedarf ausführen.
Friedrich Spohn konkretisiert: „Vor dem Start der Bearbeitung muss der Bediener die gewünschten Zyklen auswählen und die abgefragten Maße eingeben. Wenn er also eine bestimmte Kontur drehen möchte, wählt er diese aus den Piktogrammen aus. Er gibt menügeführt Start- und Endpunkt ein, dann die Schnitttiefe und drückt den Startknopf. Das ist eigentlich die gesamte Bedienung. Das heißt, wenn der Dreher an der Maschine arbeitet, merkt er gar nicht, dass sich dahinter eine CNC befindet.“ Mit allen diesen CNC-spezifischen Funktionen gerate er gar nicht mehr in Kontakt, streicht der Firmenchef den Vorteil heraus.
So ist das Softwarepaket für den Dreher eigentlich mehr ein Bedienhilfsmittel als eine CNC-Steuerung, zumindest wie er sie von anderen Maschinen kennt. Die sonst übliche Tastatur ist gar nicht vorhanden, und die Steuerung läuft ausschließlich über das Touchpanel.
Das zeichnet das System aus:
– Manueller Betrieb mit programmierbaren Verfahrgrenzen
– Halbautomatische Zyklen
– Werkzeuggeometrie-Kompensation für bis zu 15 Werkzeuge
– Konstante Oberflächengeschwindigkeit
– Programmausführung nach DIN/ISO
– Zoll- oder metrische Anzeige
– Mehrere Sprachversionen stehen zur Verfügung
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