Mitte Mai findet in die München die Transport Logistic statt, Leitmesse der Branche. Das Zauberwort heißt E-Commerce, aber ein bisschen fehlt der Magie: Die Kunden werden noch nicht schnell genug beliefert. Der Pick-up-Tower könnte das Problem lösen.
Mit der Umbenennung in Transport Logistic versteht sich die Veranstaltung, die früher nur auf den Namen Transport hörte, nun als Leitmesse für Logistik, Telematik, Güter- und Personenverkehr. Sie findet vom 15. bis 19. Mai in München statt.
Vor allem die rasante Entwicklung des E-Commerce bietet nach Ansicht der Münchner Messe neue Chancen für die Branche, die die über 900 Aussteller sicherlich nutzen wollen. Doch noch ist einiges zu tun: Denn Kunden können Waren übers Internet in Sekunden bestellen, doch die Lieferzeit ist zu lang. Zudem ist Emil Endverbraucher nicht immer zu Hause. Die dezentrale Belieferung der Verbraucher ist aufwendig und teuer.
Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund forscht schon seit einiger Zeit an praxisgerechten Systemen, die den Warentransfer zum Privatkunden vereinfachen und beschleunigen können. Ähnlich wie in größeren Unternehmen in den USA, dürften auch bei uns bald an vielen Stellen so genannte Pick-up-Stationen als Warenübergabesyteme entstehen. Als Standorte kommen Firmengebäude ebenso in Betracht wie zentral gelegene Parkplätze.
Eine optimierte Variante einer solchen Pick-up-Station ist der Tower 24 des IML. Im Herbst soll einer dieser standardisierten Türme den Probebetrieb in Dortmund aufnehmen. Damit soll zunächst der preisgünstige Vertrieb von Konsumgütern und frischen Lebensmitteln übers Internet ermöglicht werden: Der Lieferant braucht nur noch eine für ihn zentrale Stelle zu bestücken, anstatt zahlreiche Kunden im Stadtgebiet oder der Region zu besuchen. Die Verbraucher wiederum können sich ab einem bestimmten Zeitpunkt rund um die Uhr ihre Waren abholen. Dafür werden sie sich voraussichtlich mit einer Stammkarte identifizieren und an einem Automaten per EC- oder Kreditkarte bezahlen müssen. Wie das Warenspektrum in Zukunft aussehen könnte, müssen Hersteller, Handel sowie Kurier-, Express-, und Paketdienste allerdings noch festlegen. tp
Teilen: