Die Ruderer Klebetechnik GmbH beliefert Kunden von Siemens bis zur Autowerkstatt. Nicht nur in der Menge ist sie flexibel, auch bei der Wahl der Rezeptur.
Wer sich vom Apotheker ein Medikament empfehlen lässt und es morgens bestellt, kann es am Nachmittag bereits in Händen halten. An diesem Vorbild orientieren sich die drei Geschäftsführer der Ruderer Klebetechnik GmbH in Zorneding, die ihr stetig wachsendes Unternehmen vor rund zehn Jahren gegründet haben. „Der Anwender braucht einen Klebstoff für ein spezielles Problem und bekommt ihn von uns auch“, bekräftigt Volker Ruderer aus dem Leitungs-Trio. Dazu hat das heute 18 Mitarbeiter zählende „Klebstoffunternehmen ohne Produktion“ mit Hilfe vieler Lieferanten ein Vollsortiment zusammengestellt, das vom Sekundenkleber über Schmelz- und 2K-Reaktionsklebstoffe bis zum Autosattlerklebstoff reicht. „Wir wählen nicht hersteller- sondern anwendungsbezogen aus“, sagt Ruderer. „Notfalls suchen wir den Lieferanten, der uns eine gewünschte Rezeptur zur Verfügung stellen kann.“
Das Geschäftsmodell ist als Selbstläufer ausgelegt: Seine Stärke ist die herstellerneutrale Beratung, die Ruderer nicht zuletzt über ein verständlich aufgebautes Abfrage-Formular online anbietet. Der Anwender macht darin wichtige Angaben zu seinem Füge-Problem und erhält innerhalb eines Tages eine Antwort „wenn alles gut läuft“, wie Ludwig Schweigert sagt, – und zwar unabhängig von Menge und Umsatz. Schweigert leitet die Anwendungsberatung. Die Bayern leisten es sich sogar, auf ein Nachhaken beim Anfrager zu verzichten und setzen darauf, dass sich die Beratung in der Summe auszahlt. So schwanken die Liefermengen zwischen einer Dose und einer Palette, das Abnehmerspektrum reicht von Siemens bis zur Autowerkstatt. „Immer wieder sagen die Kunden: Sie sind die Ersten, die uns zuhören“, berichtet Irene Ruderer. Sie war es, die seinerzeit den Geschäftsbetrieb aufnahm, als ihr Mann und Ludwig Schweigert noch bei einem Klebstofhersteller arbeiteten.
Rund zwei Drittel des Sortiments sind ab Lager erhältlich, meint Volker Ruderer. Auf nur 1 bis 2 % des Umsatzes schätzt er die „Schnellschüsse“, bei denen ein Anwender in Zeitnot ist. „Aber die sind wichtig. Denn das merkt sich der Kunde, wenn wir ihm aus der Patsche geholfen haben.“ os
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