Einkauf | In vielen Unternehmen fehlt ein aktives Risikomanagement entlang der Lieferkette. Das ergab eine Umfrage von Inverto.
Von Kursschwankungen über Wirtschaftskrisen bis hin zu regionalen Konflikten: die Liste der Risiken für die Lieferkette scheint lang. Die größten Sorgen machen sich die von der auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisierten Beratung Inverto befragten Fachleute aufgrund der Euro-Schwäche (59 %). 38 % sorgen sich wegen des noch immer schwelenden Russland-Ukraine-Konflikts und 35 % erwarten Risiken aufgrund der nach wie vor schwierigen Lage der chinesischen Wirtschaft.
Durch diese wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen ist vor allem das Thema Versorgungssicherheit, bei gleichzeitiger Sicherung der Qualität äußerst relevant geworden. Für 57 % der Befragten haben von allen Risiken innerhalb der Beschaffung die Versorgungsrisiken höchste Priorität (2014: 29 %). Den größten Bedeutungszuwachs erhalten allerdings Preisrisiken: Fast die Hälfte der Befragungsteilnehmer (49 %) gab an, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Darüber hinaus stehen Qualitätsrisiken und Lieferantenausfallrisiken im Fokus der Unternehmen.
Bemerkenswert ist, dass Unternehmen, die aktives Risikomanagement betreiben, Risiken mit hoher Priorität für den Einkauf gezielt verhindern konnten. So haben jeweils 63 % der Befragten Lieferantenausfälle verringert beziehungsweise die Versorgung gesichert und 56 % ihre Preise stabilisiert.
Die aktuell unsichere Lage der Weltwirtschaft stellt den Einkauf vor Herausforderungen. „Etablierte und bisher erfolgreiche Einkaufsstrategien müssen vor dem Hintergrund veränderter Risikofaktoren auf den Prüfstand gestellt werden. Deshalb empfehlen wir unseren international tätigen Kunden dringend, flexible und nachhaltige Risikomanagement-Abläufe zu implementieren“, erklärt Philipp Mall, Senior Project Manager bei Inverto und verantwortlich für die Studie.
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