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Billig wird schnell teuer

Arbeitsproduktivität: Deutschland verbessert sich
Billig wird schnell teuer

Das renommierte Beri-Institut hat seine Weltrangliste der Arbeitsproduktivität veröffentlicht. Trotz hoher Lohn- und Lohnnebenkosten verbessert sich Deutschland um drei Plätze. Vor Niedriglohnländern wird gewarnt.

Für stark automatisierte und technisch anspruchsvolle Produktionen ist Deutschland ein guter Standort. Das geht aus der jetzt vom US-amerikanischen Beri-Institut (Business Environment Risk Intelligence) veröffentlichen Weltrangliste der Arbeitsproduktivität hervor. Die Studie bewertet die Lohnkosten im Verhältnis zur Produktivität, das Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte, die Kostenbelastungen durch Sozial- und Mitbestimmungsgesetze sowie die durch Fehlzeiten und Streiks verursachten Kosten.

Demnach erreicht die Bundesrepublik in der Liste der hochentwickelten Industrieländer auf einer bis 100 reichenden Skala 62 Punkte und belegt damit Rang zwölf. Das bedeutet einen Aufstieg um drei Plätze gegenüber 2006. Vor Deutschland liegen Länder wie die USA (75 Punkte), die Schweiz (74) oder Japan (72).
Vor zehn Jahren rangierte die Bundesrepublik noch auf Platz sieben. Der Grund für den Abstieg: Das Verhältnis von Lohnkosten zur Produktivität hat sich verschlechtert, während es sich in Ländern wie England oder den Vereinigten Staaten verbesserte.
Gegenüber den hohen Lohn- und Lohnnebenkosten fallen die gute Infrastruktur sowie die Motivation und Ausbildung der Mitarbeiter hier zu Lande ins Gewicht. Für weniger komplexe und lohnintensive Produktionen sei die Bundesrepublik jedoch zu teuer, heißt es weiter. Daher würden weiterhin Arbeitsplätze abwandern, vorzugsweise in die neuen EU-Länder.
So schneiden in der Gruppe der Schwellenländer die Tschechische Republik (55 Punkte), Ungarn (55) und Polen (51) gut ab. Wegen Schwächen in der Infrastruktur und der Qualität der Arbeitskräfte seien diese neuen EU- Länder aber nur für Produktionen der mittleren Technologie geeignet. Das trifft auch auf Portugal (58 Punkte), die Türkei (56) und China (46) zu.
Bei den Entwicklungsländern zeichnet das Beri-Institut ein anderes Bild: Nur wenige dieser Staaten eignen sich für einfache und lohnintensive Produktionen. Daher warnen die Experten vor der Verlagerung von Betrieben in dafür ungeeignete Niedriglohnländer. Denn durch Mängel in der Infrastruktur, Ausbildung und Motivation der Arbeitskräfte sowie Bürokratie und Korruption seien die tatsächlichen Produktionskosten in vielen dieser Staaten überraschend hoch. Die Schlusslichter der Rangliste bilden Vietnam, Venezuela und Nigeria.
Das in Friday Harbor im US-Bundesstaat Washington beheimatete Beri-Institut berät seit mehr als 30 Jahren international tätige Unternehmen bei der Standortwahl sowie bei der Bewertung von Länderrisiken. Die weltweite Studie zur Arbeitsproduktivität erscheint jährlich.
Dr.-Ing. Bruno Hake Journalist in Wiesbaden
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