Schneller, genauer, preiswerter, so lautet die Forderung an moderne Produktionsprozesse und die dafür benötigten Fertigungsmittel. Doch die beste Maschine kann nur dann Produkte hoher Qualität im Rahmen akzeptabler Kosten erzeugen, wenn der zu bearbeitende Werkstoff oder das Halbzeug optimal auf den Bearbeitungsprozess abgestimmt sind.
Welche Anstrengungen Stahl- und Halbzeugproduzenten unternehmen, um ihre Produkte auf optimierte Fertigungsprozesse auszurichten, machen gleich zwei Beiträge dieser Ausgabe deutlich. So berichtet unser Autor Klaus Vollrath in der Titelgeschichte (ab Seite30) über spezielle Laserbleche, die durch einen geringeren Gehalt an Legierungselementen für bessere Schneidresultate sorgen. Die Verarbeiter haben die Vorteile in den relevanten Bearbeitungsbereichen erkannt. So hat der finnische Hersteller Rautaruukki, einer der führenden Anbieter dieser Blechsorten, seit 1995 die Verkaufsmenge seiner Raex-Bleche verfünffacht.
Mit vom Hersteller beschichteten Blechen wollen deutsche Stahlproduzenten die Prozesskette in der Fertigung reduzieren. Dabei soll der Verarbeiter vermehrt Bleche mit fertigen Lackierungen einsetzen können (Seite 34). Mit der Dortmunder Oberflächen GmbH, einem in Europa wohl einmaligen Kompetenzzentrum auf dem Gebiet der Oberflächentechnik für Stahl, wollen die Thyssen Krupp AG in Duisburg und die SMS Demag AG in Düsseldorf die Forschung in der Blechbeschichtung vorantreiben. Erstmals beteiligen sich auch Fraunhofer Institute an einem solchen Projekt.
Bleibt zu vermerken, dass mit dem Rotationsstanzen ein neues Bearbeitungsverfahren entwickelt wurde, das Bleche gegenüber dem bisherigen Hubstanzen um das Vier- bis Fünffache wirtschaftlicher verarbeitet (Seite 36). Jetzt können Stanz- und Profilieranlage hintereinander geschaltet kontinuierlich produzieren.
Dr. Rolf Langbein
Chefredakteur
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