Der Bosch-Konzern stößt durch die Atecs-Übernahme mit der Automation in neue Dimensionen vor.
Ganz genau wissen die beiden Konzerne noch nicht, was sie mit ihrer Neuerwerbung Atecs von der Mannesmann AG anfangen sollen. Aber zwei Dinge stehen laut Bosch-Chef Hermann Scholl fest: Siemens wird die Atecs-Tochter VDO in die Automotive-Sparte eingliedern. Und die Stuttgarter Robert Bosch GmbH hat sich im Gegenzug die unternehmerische Führung am Unternehmensbereich Rexroth gesichert. Damit stoßen die Stuttgarter mit der Automationstechnik in neue Dimensionen vor. Rexroth vereint ein Umsatzvolumen von rund 5 Mrd. DM, während Bosch bislang mit der Automation etwa 1,6 Mrd. DM Umsatz erwirtschaftete. Scholl zeigt sich mit dem Coup sichtlich zufrieden: „Wir haben schon lange nach einer Möglichkeit gesucht, dieses Gebiet zu stärken.“ Bereits früher habe man Rexroth im Auge gehabt. Denn im Weltmaßstab verfügte man bislang nur über einen geringen Marktanteil; gemessen am Gruppen-Umsatz von 54,6 Mrd. DM sei die Sparte ebenfalls relativ klein.
Wie es mit den anderen Atecs-Bereichen – Sachs, Dematic und Demag/Krauss- Maffei – weitergeht, steht noch nicht fest. Hermann Scholl bekundet allerdings Interesse an der Tochter Sachs, bei der er eine Verbindung zum eigenen Geschäft sieht. Drei Jahre lang werden Bosch und Siemens Atecs gemeinsam führen. In Gebieten, die sich überschneiden, müssen die Konzerne laut Scholl mit den Kartellbehörden eine Lösung erarbeiten. tv
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