Jedes zweite Maschinenbau-Unternehmen im Südwesten rechnet in den nächsten Monaten mit einer Wende zum Guten. Aufträge werden in erster Linie aus dem Ausland erwartet.
Die düsteren Vorhersagen mehrerer Wirtschaftsforschungs-Institute für das Jahr 2003 will Dr. Dieter Brucklacher nicht überbewerten. „Die lagen in der Vergangenheit oft genug daneben“, sagt der Vorsitzende des VDMA-Landesverbandes Baden-Württemberg. Vielmehr verweist er auf die alljährliche Konjunkturumfrage des VDMA im Südwesten. Ergebnis: 49 % der Befragen erwarten in den nächsten Monaten mehr Orders. Diese sollen laut der Studie in erster Linie aus dem Ausland kommen.
Dieses Jahr haben die Firmen weitgehend abgehakt. Der Umsatz der Branche wird 2002 wohl um 2 % bis 3 % sinken, prognostiziert der Verband. 63 % der Firmen sprechen von einer derzeitig schwachen, schlechten oder sehr schlechten Auftragslage.
Die Konjunkturschwäche trifft die einzelnen Teilbranchen sehr unterschiedlich: Landtechnik, Lufttechnik, Robotik und Automation rechnen laut der Umfrage mit Zuwächsen in diesem Jahr. Gebeutelt sind hingegen die Bereiche Werkzeugmaschinen, Kunststoffmaschinen, Holzbearbeitungs-, Druck- und Papiermaschinen, sowie Baumaschinen.
Der Beschäftigungsabbau werde sich aber in Grenzen halten, ist sich der VDMA-Landeschef sicher. Zwei Drittel der Firmen gaben an, den Beschäftigungsstand stabil halten zu wollen. Die Betriebe hätten seit der Maschinenbaukrise Anfang der 90er-Jahre dazugelernt und seien flexibler als früher. Aber: Der zu hohe Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie werde verstärkt Rationalisierung und eine vermehrte Verlagerung von Kapazitäten nach Mittel- und Osteuropa nach sich ziehen, warnt Brucklacher und betont: „Die Zeiten, in denen es dort große Schwierigkeiten bei der Produktion gab, sind vorbei.“
Probleme bereitet die Ertragslage. Knapp die Hälfte (47 %) der Maschinenbauer im Südwesten spricht von einer schlechten oder sehr schlechten Ertragssituation. Im Vorjahr waren dies nur 22 %. tv
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