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Chancen für kleinere Lieferanten

Audi will den Mittelstand
Chancen für kleinere Lieferanten

Zulieferer werden zu groß. Den Trend zum Konzern kritisierte Audi-Vorstand Dr. Werner Mischke auf einem Zulieferer-Symposium in Ingolstadt.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner

Die Veränderungen in der Zuliefererstruktur bereiten den Automobilbauern offensichtlich Sorgen. Durch Zusammenschlüsse, Übernahmen, Vernetzungen und Kooperationen wandeln sich Teilelieferanten zu Systemlieferanten. Dabei entstehen Unternehmen von Konzerngröße, die auch weltweit agieren. Eine Entwicklung, „deren weitreichende Auswirkungen sich derzeit noch gar nicht voll abschätzen lassen“, prophezeit Dr. Werner Mischke, Vorstand Technische Entwicklung bei Audi, eine unsichere Zukunft.
Ihm sind die zu Konzernen gewachsenen Zulieferer zu unflexibel – „insbesondere was Innovation anbelangt“, so Mischke.
Der Audi-Manager kritisiert damit eine Entwicklung, welche die Automobilindustrie durch Preisdruck durch Auslagerungen selbst losgetreten hat. Nun wollen die Hersteller die Geister, die sie einst riefen, wieder los werden, zumindest zum Teil.
Offensichtlich vor diesem Hintergrund verstärkt Audi nun wieder die direkte Zusammenarbeit mit kleineren Zulieferunternehmen, besonders, wenn es um Innovationsprozesse geht: Im Rahmen einer Innovationsoffensive brachten 43 Zulieferer über 400 Vorschläge ein. Audi filterte 22 Projekte heraus, die nun weiterverfolgt werden.
Unter den 22 ausgewählten Projekte überwogen solche, aus dem Bereich Elektronik im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit und Unfallvermeidung. An Fahrassistenzsystemen zeigt Audi offensichtlich besonderes Interesse. Ebenso am sogenannten Thema „Wellness“. Wie der Kunde sein Fahrzeug von innen erlebt, ist damit gemeint. „Innenraumklima, Haptik und Optik der Ausstattung sind zentrale Bereiche der Innovationsaktivitäten“, gibt Entwicklungsvorstand Mischke interessierten Zulieferbetrieben einen Fingerzeig.
Wie ernst es Audi mit der möglichst exklusiven Anbindung von Zulieferern in Sachen Innovation ist, zeigt auch das Beispiel des Zulieferzentrums am Stadtrand von Ingolstadt. Auf gemeinsame Initiative von Wirtschaft, Stadt und Land ist dort vor zwei Jahren ein Zentrum entstanden, das die VW-Tochter kräftig nutzt. Mit rund 50 Zulieferbetrieben pflegt man dort Kontakt. „Die Idee der Kooperation von Tür zu Tür hat sich als äußerst positiv erwiesen und die Kommunikation mit unseren Partnern im Entwicklungsprozess intensiviert“, so Mischke.
Den Zulieferer möglichst früh in Innovationsprozesse einzubinden, stellt sich als nicht immer einfach zu realisierende Aufgabe dar. Denn viele Autobauer befürchten Geheimnisverrat. Als gelungenes Beispiel stellt Audi die Zusammenarbeit mit der Firma LUK dar. Gemeinsam wurde das stufenlose Multitronic-Getriebe entwickelt. Das Ergebnis dieser „besonders anspruchsvollen, umfassenden Systementwicklung“, wie es bei den Ingolstädtern heißt, böte dem Kunden einen zusätzlichen Fahrkomfort.
Industrieanzeiger
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