Die deutschen Mittelständler kümmern sich viel zu spät um die Unternehmensnachfolge – wenn überhaupt, zeigt eine neue Studie.
Mittelständler kümmern sich viel zu spät um die Nachfolge. Jeder zweite Unternehmer über 60 hat seine Nachfolge noch nicht geklärt. Allzu oft verleitet die Belastung des Alltages dazu, das Problem auf die lange Bank zu schieben. Zudem unterschätzen viele Aufwand und Zeit für eine Übergabe.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die die Nachfolgeregelung in kleinen und mittleren Unternehmen untersucht. Dafür hat Prof. Anna Nagl von der Hochschule Aalen mit der IHK für München und Oberbayern über 4700 Unternehmer zwischen 55 und 65 Jahren aus Oberbayern und einer bundesweiten Vergleichsgruppe nach dem Stand der Übergabe befragt.
So haben 60 % der Unternehmer in diesem Alter die Nachfolge noch nicht geklärt. In der Gruppe der 55- bis 60-Jährigen sind es sogar über zwei Drittel. „Da in den meisten Unternehmen eine erfolgreiche Übergabe durchschnittlich fünf Jahre dauert, wächst insbesondere für die über 60-Jährigen der Zeitdruck“, sagt Nagl. So wisse jedes vierte befragte Unternehmen noch nicht, wie es weitergehe. „Ein Großteil von ihnen rechnet sogar mit der Schließung“, so die Professorin.
Die Hälfte der Unternehmer mit ungeklärter Nachfolge glaubt, dieses Problem sei für sie noch nicht aktuell. So fühlt sich ein Drittel der Befragten selbst mit 64 oder 65 Jahren zu jung für eine Unternehmensübergabe (Kommentar). tv
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