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China-Boom setzt Stahlerzeuger und Abnehmer unter Druck

Wirtschaftsvereinigung Stahl verzeichnet leichten Produktionsanstieg
China-Boom setzt Stahlerzeuger und Abnehmer unter Druck

China-Boom setzt Stahlerzeuger  und Abnehmer unter Druck
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „China verschlingt so viel Rohstoffe, dass es zu Engpässen kommt.“
Die deutschen Stahlhersteller klagen über höhere Rohstoffpreise und geringere Margen, die Abnehmer über stark gestiegene Stahlpreise. Verantwortlich für die Verknappung sei der hohe Bedarf des boomenden chinesischen Marktes.

„Stahl ist knapp und teuer“, so beschreibt Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling die Lage auf dem Stahlmarkt. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl in Düsseldorf sieht den Grund für die Preiskrise im Fernen Osten. „Vordergründig ist vor allem China verantwortlich“, sagt Ameling. Der Wirtschaftsboom im Reich der Mitte verschlinge soviel an Eisenerzen, Kohle und Koks, Schrott und Frachtraum, dass es weltweit zu Engpässen komme. Dabei verzeichnet China derzeit selbst einen Rekordwert bei der Stahlerzeugung.

Die Folge sind stark gestiegene Preise für die Abnehmer, die bereits lautstark klagen: vor allem Stahlverarbeiter aus Maschinenbau, Automobil- und Zulieferindustrie sowie Bauindustrie. Die Stahlversorgung sei jedoch gesichert, insbesondere für die Automobilindustrie, die durch langfristige Verträge gebunden sei, gibt der Verbandspräsident Entwarnung. Allerdings: Wer kurzfristig Stahl ordert, der müsse die deutlich höheren Preise akzeptieren. In ein bis zwei Jahren soll der Spuk vorbei sein, prophezeit Ameling: „Aufgrund der Preissituation werden neue Kapazitäten entstehen.“
Die Rohstoffe für die Stahlerzeugung haben sich laut WV Stahl um bis zu 100 % verteuert. Vor allem der Preis für Schrott, der für über 40 % der Produktion verantwortlich ist, habe sich innerhalb von 14 Monaten verdoppelt.
Ameling betont, dass die Stahlbranche von der Versorgungskrise nicht profitiert. Den Herstellern sei es nicht gelungen, den Rohstoff- und Energiepreisanstieg komplett an die Kunden weiterzugeben. „Die Gewinnmargen sind derzeit tendenziell niedriger“, wehrt sich Ameling gegen Vorwürfe der Stahlverarbeiter.
Die Produktion der Branche ist im Jahr 2003 mengenmäßig um 2,5 % gestiegen – und das, obwohl die schwache Bauwirtschaft das Ergebnis trübt. Der Wirtschaftsverband bezeichnet dies als einen „leichten Aufschwung, aber keinen Boom“. In diesem Jahr erwartet Ameling eine Rohstahlproduktion von 46 Mio. t, ein Plus von 3,3 % gegenüber 2003. Das sei ein guter Wert, den die Branche schon seit vier Jahren nicht mehr erreicht habe. tv
Industrieanzeiger
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