In Spitzenzeiten sind Leiharbeiter in Unternehmen gern gesehen. Doch es ist nicht einfach, immer das entsprechende Fachpersonal zu bekommen.
Von unserem Redaktionsmitglied Jens-Peter Knauer
Will ein Unternehmen auf unterschiedliche Marktsituationen flexibel reagieren, führt an der Zeitarbeit kaum ein Weg vorbei. Oft kann ein Auftrag nicht entgegengenommen werden, weil dem Betrieb für eine fristgerechte Lieferung die Arbeitskräfte fehlen. Und die Einstellung neuer Mitarbeiter birgt das Risiko, diese wieder entlassen zu müssen, wenn die Auftragslage nach unten rutscht.
Allerdings ist es nicht immer einfach, qualifizierte Arbeitskräfte für einen begrenzten Zeitraum zu rekrutieren. „Im CNC-Bereich haben wir manchmal Schwierigkeiten, gut ausgebildete Leute zu finden“, bestätigt Walter Friedrich, Personalleiter der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH in Marktredwitz. „In Spitzenzeiten oder wenn ein Mitarbeiter krankheitsbedingt länger ausfällt, müssen wir immer mal wieder auf Leiharbeiter zurückgreifen“, erzählt Friedrich weiter. Vor allem CNC-Dreher und Arbeiter für den Montagebereich würden dann gesucht. Um in solchen Fällen möglichst schnell an gutes Personal zu kommen, nimmt Greiffenberger die Dienste mehrerer Zeitarbeitsunternehmen in Anspruch.
Vor dem Problem der Verfügbarkeit stehen auch die Personaldienstleister. „Immer, wenn es sich um kurzfristige Anfragen mit geringer Vorlaufzeit handelt, kommen auch wir ganz schön ins Schwitzen“, sagt Jörn Hadenfeldt, Prokurist bei der I. K. Hofmann Personalleasing GmbH in Nürnberg. Um die Nachfrage dennoch termingerecht erfüllen zu können, arbeiten dann alle 48 Niederlassungen bundesweit zusammen. Genauso, wenn es um bestimmte Qualifikationen geht.
Zeitarbeitsunternehmen beklagen ebenfalls den Mangel an Fachleuten aus dem IT-Bereich, doch Personal aus kaufmännischen Berufen sei am Arbeitsmarkt ebenfalls schwer zu bekommen. „Neben den qualifizierten Berufen wird immer eine deutliche Anzahl an Anlerntätigkeiten nachgefragt“, betont Jörn Hadenfeldt. Der Schwerpunkt liege in der Automobil- und deren Zulieferindustrie sowie im Dienstleistungsbereich und der Elektroindustrie, die traditionell zu den Hauptkunden gehöre.
Das unterstreichen die jüngsten Zahlen, die der Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e. V. (BZA) in Bonn vorgelegt hat: Rund 33 % der Leihkräfte arbeiten in der Metall- und Elektrobranche, 29,6 % gingen Hilfstätigkeiten nach. Insgesamt waren Mitte 2000 rund 285 000 Männer und Frauen bei den Personaldienstleistern unter Vertrag. Diese Menschen sind in Unternehmen gern gesehene Mitarbeiter auf Zeit. Greiffenberger jedenfalls hat mit seinen Leiharbeitern durchweg positive Erfahrungen gemacht, wie Walter Friedrich bestätigt: „Wir sind rundum zufrieden.“
So finden Sie Zeitarbeiter
Der Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e. V. hält unter www.bza.de Tipps für Unternehmen bereit, die auf der Suche nach einem geeigneten Personaldienstleister sind:
– Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung vorlegen lassen
– Auskunft über Bonität und Referenzen der Zeitarbeitfirma einholen
– Preise vergleichen. Die preisgünstigsten Angebote sind nicht immer auch die besten
Mit dem Zeitarbeitsunternehmen muss besprochen werden,
– welche Mitarbeiter mit welchen speziellen Qualifikationen benötigt werden,
– wie die Einweisung und Betreuung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz erfolgt,
– welche Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen sind und
– ob eventuell Interesse an einer dauerhaften Übernahme der Mitarbeiter besteht.
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