Höhere Schnitttiefen oder Vorschübe bei größeren Zerspankräften, optimierte Nebenzeiten und Rüstvorgänge, aber auch Windows-Oberflächen und das Internet nehmen die CNC-Anbieter in den Fokus. Auf diese Weise werden die Steuerungen immer vielseitiger.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller – ia-redaktion@t-online.de
Eine ganze Palette an CNC-Neuheiten für den Serienmaschinenbau präsentierten die Steuerungshersteller auf der Metav. Die Innovationen orientierten sich aber nicht nur an einzelnen Features, die ausgewogene Kombination von Funktionen für das Komplettbearbeiten ist den Anbietern wichtig. Beispiel: Das neue Manual Guide-System „i“ der GE Fanuc Automation Deutschland GmbH, Neuhausen, soll sich in vielen Maschinen und Bearbeitungen durchsetzen. Anwender des i-Systems der Steuerungsserien 16i, 18i und 21i können wie bei einer Textverarbeitung beliebige Programmteile ausschneiden, einfügen oder kopieren. Bedienergeführtes Korrekturmessen, Werkstückzentrieren und lokales Messen reduzieren die Einrichtzeiten. Neue 3D-Animationssequenzen simulieren das Drehen und Fräsen und verkürzen dadurch die Programmüberprüfung. Installationskosten senken will GE Fanuc mit dem Dual Check Safety-System. Laut Hersteller kann der Anwender damit Schutzgitter öffnen, indem es die Drehzahl von Servo- oder Spindelantrieben auf akzeptable Werte begrenzt.
Mit Motion Logic verknüpft die Bosch Rexroth AG aus Lohr NC- und SPS-Funktionalitäten für die spanende Fertigung. Die 100%igeTochter der Robert Bosch GmbH erzielt damit bei Fertigungseinrichtungen mit Portalen verkürzte Taktzeiten der Handlingsysteme. Dies hätten Erfahrungen bei der Montage von spanend gefertigten Teilen im Automobilbau gezeigt, in dem das Unternehmen mit seinen Steuerungen weiter verbreitet ist als im Serienmaschinenbau. Die Rexroth-Systeme MTC200 und ISP200 wurden bis 2001 unter dem Namen Indramat vermarktet, eine neue weitere Steuerungsfamilie soll allerdings erst in zwei Jahren serienreif sein.
Anbieter Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut, stattet seine iTNC 530 jetzt mit Windows 2000 als zusätzlichem Betriebssystem aus. Somit erhält der Facharbeiter direkt an der Maschine Windows-Anwendungen, auf die er während der Bearbeitung zugegreifen kann. Er kann dies nutzen für browserbasierte Anwendungen wie CAD-Zeichnungen, Aufspannskizzen, Werkzeuglisten oder Datenbanken.
Die zweite Heidenhain-Neuheit, ein externer PC-Programmierplatz, ist als Alternative zu externen CAD-Arbeitsplätzen oder zum Programmieren an der Maschine gedacht. Alle hier erstellten Programme laufen ohne Umwandlung auf einer, mit der iTNC 530 ausgerüsteten Maschine. Eingeschränkt lassen sich auch Programme für ältere TNC-Bahnsteuerungen schreiben.
Die Fagor Automation GmbH mit Sitz in Göppingen erweiterte ihre CNC-Familie 8070 und bietet Hochgeschwindigkeitsbearbeitung mit bis zu 16 Achsen, zwei Spindelachsen und drei Handrädern. Steuerung und Antriebe sind über Sercos Interface oder den Can-Bus verbunden.
Mitsubishi Electric Europe B.V. mit Deutschland-Niederlassung in Ratingen hat bei der Meldas-600-Serie die CNC einschließlich SPS und PC in die Bildschirmeinheit integriert. Die Serie ist verfügbar als M600M für Bearbeitungszentren und als M600L für Drehzentren. Die neuen Steuerungen Meldas C6 und C64 sind für den Einsatz in Produktionslinien und Transfersysteme entwickelt worden.
Mit Axium Power bietet die Num Güttinger GmbH, Ostfildern, eine komplette CNC-Serie mit PC-Technologie. Da seit 2001 unter dem Dach der französischen Schneider Electric, kommt eine umfangreiche Palette digitaler Antriebsverstärker und Motoren von Berger Lahr dazu. Das Axium-Power-Bedienfeld besteht aus einem Industrie-PC mit TFT-Anzeige und Softkey-Leisten oder Touchscreen.
… acht, neun …
Als aktiver CNC-Zähler agiert der Nürnberger Siemens Bereich A&D. Nach seinen Angaben waren in 35 % der 733 ausgestellten CNC-Maschinen von 254 Herstellern Siemens-Steuerungen eingebaut. Im Jahr 2000 waren es 30 % bei insgesamt 769 CNC-Maschinen von 313 Herstellern. GE Fanuc kam in diesem Jahr auf 19 %, Heidenhain auf 20 % und Mitsubishi auf 3 %. Auf die Hersteller bezogen verwenden
- 47 % Siemens-Steuerungen,
- 29 % Heidenhain-Steuerungen,
- 21 % Fanuc-Steuerungen und
- 3 % Steuerungen von Mitsubishi.
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