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Cruise Liner im Fokus der Werftindustrie

Kreuzschifffahrtbau in Mecklenburg-Vorpommern
Cruise Liner im Fokus der Werftindustrie

Cruise Liner im Fokus der Werftindustrie
Mit dem Schiffstyp Global-Class werden auf den MV Werften künftig die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt gebaut. Bild: MV Werften
Mecklenburg-Vorpommerns traditionelle Kernindustrie, der Schiffbau, erlebt einen Aufschwung. Mit dem Engagement des asiatischen Investors Genting Hong Kong an den drei Werftstandorten Wismar, Warnemünde und Stralsund soll das Land zu einer ersten Adresse im Kreuzschifffahrtbau werden.

In der Schiffbauindustrie Mecklenburg-Vorpommerns vollzieht sich gegenwärtig ein Paradigmenwechsel. Die großen Seewerften hatten jahrelang vom Containerschiff-Boom profitiert. Nach der sich abzeichnenden Krise in diesem Segment haben die Werften in MV stark im Offshore-Geschäft und in Teilen auch im Spezialschiffbau beachtliche Aufträge zeichnen können, wenngleich nur temporär. Anfang 2016 vollzog sich dann mit dem Verkauf der Nordic Yards Werftengruppe durch den russischen Eigner an den asiatischen Mischkonzern Genting Hong Kong (GHK) ein interkultureller, aber vor allem auch ein inhaltlicher Wechsel. Mit der Übernahme firmierte Nordic Yards zu MV Werften um. Erklärtes Ziel der neuen Eigner ist es, auf den drei Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund künftig verschiedene Typen von Kreuzfahrt- und Flusskreuzfahrtschiffen zu bauen. GHK ist seit mehr als zwei Jahrzehnten vor allem in der Freizeit-, Hotel- und Kreuzfahrtbranche unterwegs.
Aktuell steuert das Unternehmen einen expansiven Kurs in der Kreuzschifffahrt. Dieser Markt wächst in Asien rasant. Im vorigen Jahr gab es dort gegenüber 2015 einen Anstieg der Passagierzahl um 51 % auf mittlerweile 3,5 Millionen Gäste. Ein Volumen, das in Europa vor einem Jahrzehnt erreicht war und inzwischen auf 6,6 Millionen angewachsen ist. Eine ähnliche Fortune erwartet GHK in den heimatlichen Gefilden. Zum Konzern gehören die drei Kreuzfahrtreedereien Star Cruises, Crystal Cruises und Dream Cruises, deren Schiffsflotten binnen kurzer Zeit ausgebaut werden sollen. MV Werften nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Genting plant allein für die kommenden fünf Jahre den Neubau von voraussichtlich neun Kreuzfahrt- bzw. Flusskreuzfahrtschiffen. Nach Angaben von Jarmo Laakso, Geschäftsführer von MV Werften, investiert Genting in die Modernisierung der drei Werftstandorte insgesamt 160 Millionen Euro. Zum Beispiel sind 75 Millionen Euro vorgesehen für den Bau einer hochmodernen Laser-Hybrid-Schweißanlage auf dem Werftgelände in Warnemünde. Das bereits vertraglich besiegelte Auftragsvolumen für zum Teil 340 m lange Cruise Liner beläuft sich auf mehr als zwei Milliarden Euro. Um dies bewältigen zu können, soll die Beschäftigtenzahl von derzeit 1500 Mitarbeitern auf mehr als 3000 steigen.
Das ambitionierte Vorhaben von GHK stellt auch die maritime Zulieferindustrie im Land vor neue Herausforderungen und eröffnet zugleich Auftragschancen in völlig neuer Dimension. Das Schiffbauvolumen in Mecklenburg-Vorpommern verdoppelt sich auf Schlag mit dem Kreuzschifffahrtbau. Aber die Zulieferungen werden auch komplexer und modularer. Für jedes Schiff der geplanten Global-Class, den mit 204 000 Bruttoraumzahl (BRZ) künftig größten Cruise Linern der Welt, werden beispielsweise Balkons in einer Gesamtlänge von sechs Kilometern benötigt. Das erfordert neben entsprechenden Produktionskapazitäten auch effektive Logistiklösungen. Gegenwärtig gibt es in Mecklenburg-Vorpommern rund 90 schiffbaurelevante Zulieferer. Sie haben stets robust und flexibel auf neue Herausforderungen reagiert. So gelang es ihnen, trotz krisenbedingten Rückgangs im Schiffbau seit 2008 ihren Umsatz weiter zu steigern.
Thomas Schwandt im Auftrag von Invest in MV
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