Tageslicht in Industriehallen spart Energie und wirkt positiv auf die Nutzer. Ein Studie des FVLR untersucht die Auswirkungen von Dachoberlichten auf den Energiebedarf.
Sinnvoll eingeplante Lichtkuppeln und Lichtbänder beeinflussen den Wärmeschutz selbst dann nicht negativ, wenn ein relativ ungünstiger Wärmedurchgangskoeffizient einer nur doppelschaligen Lichtkuppel zugrunde gelegt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fachverband Lichtkuppel, Lichtband und RWA e.V. (FVLR), Detmold. Im Auftrag des FVLR untersuchte das Ingenieurbüro Dr. Ing. Gerd Hauser GmbH, Baunatal, typische Einbausituationen von Dachoberlichtern in großen Hallen. Für die erforderlichen Berechnungen nach Energieeinsparverordnung (EnEV) wählten die Spezialisten drei repräsentative Gebäudetypen: eine Halle mit niedrigen Innentemperaturen, eine Halle mit normalen Innentemperaturen, die zu mindestens 70 % durch erneuerbare Energien beheizt wird, sowie eine herkömmlich beheizte Halle mit normalen Innentemperaturen. Um ein möglichst breites Auswertungsspektrum zu erreichen, variierten die Ingenieure die wärmetechnischen Parameter der Gebäude-Außenbauteile. Laut FVLR ergeben sich so 3888 unterschiedliche Gebäudetypen, die einen Großteil der zeitgemäßen gewerblichen Bauten abdecken. Die Studie ergab, dass in 99,75 % der untersuchten Gebäude Dachoberlichte bereits in der Standardausführung die Anforderungen der EnEV erfüllen.
Natürliches Licht wird als angenehm empfunden und fördert Wohlbefinden, Arbeitsleistung und Gesundheit der Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Richtlinie 2002/91EG, die unter anderem darauf abzielt, den Energiebedarf während der Lebensdauer des Gebäudes erheblich zu verringern, gab der FVLR eine zweite Studie in Auftrag. Sie sollte untersuchen, inwieweit sich vergrößerte Lichtflächen in großen Hallen auf den Energieverlust auswirken. Der Oberlichtanteil an der Dachfläche wurde auf bis zu 20 % erhöht, alle anderen Parameter konstant gehalten. Die erneuten Berechnungen zeigten, dass noch immer 95,2 % der 3888 untersuchten Gebäudetypen die Grenzwerte der EnEV einhielten. Nach Aussage des FVLR zeigt die Studie, dass sich die positive Auswirkung eines größeren Tageslichtanteils bereits mit heute verfügbaren Mitteln wirtschaftlich nutzen lässt. hw
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