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Damit alles glatt geht

Fussbodensanierung: Harz hilft Heben
Damit alles glatt geht

Gebrochene Fugen in Betonböden, klappernde Plattenränder, abgesackte Industrieböden oder Fundamente beeinträchtigen die Betriebsabläufe in Lager- und Produktionshallen mitunter erheblich. Mit Hilfe der FloorLift-Methode gelingt es, wieder ein gleichmäßiges Fußbodenniveau herzustellen.

Schluss mit schiefen Lagerflächen sagten die Verantwortlichen des Hochregallagers von Rittal in Bietigheim Bissingen. Um durchschnittlich 50 mm war der Fußboden abgesackt. Ausgelöst wurde die Setzung durch die Austrocknung des weichen Baugrunds. Auf den gesamten 460 m² Fläche hatte sich der Fußboden abgesenkt, stellenweise sogar bis zu 96 mm. Während die tragenden Bauteile der Halle über Pfähle tiefgegründet sind, liegt die etwa 20 Zentimeter starke Fußbodenkonstruktion auf einer 1,50 bis 2,00 m dicken Schotterschicht auf. Darunter folgt bindiger, weicher, eventuell auch humoser Boden. Die Setzungen wurden daher wohl durch die Reduzierung des Wassergehalts im Torf, den bindigen Böden sowie der 2 m mächtigen Schotterauffüllung verursacht. Laut Aussage des Bodengutachters waren die Setzungen jedoch bereits weitgehend abgeklungen.

Eine sinnvolle Lösung bestand darin, eventuell vorhandene Hohlräume unter dem Fußboden mit Hilfe der Uretek-FloorLift-Methode zuerst aufzufüllen und dabei gleichzeitig den Fußboden wieder auf Umgebungs- beziehungsweise das vorhandene Randniveau anzuheben. Durch 12 mm große Bohrlöcher im Abstand von 1,20 bis 1,50 m wurde das Zweikomponenten-Expansionsharz flüssig und unter kontrolliertem Druck direkt unter den Fußboden gepresst. Die Volumenvergrößerung der Harze und die dabei entstehende Expansionskraft von bis zu 200 kN/m² bewirkten ein Auffüllen der vorhandenen Hohlräume sowie eine Verdichtung des anstehenden Untergrunds, bis die Bodenplatte wieder vollflächig und kraftschlüssig auf dem Unterbau auflag. Durch weitere Materialzugabe ließ sich der abgesackten Fußboden mit gezielten Injektionen wieder auf das ursprüngliche Niveau anheben. Wegen der kurzen Reaktionszeit der Harze und einer millimetergenauen Überwachung durch die Nivellierlaser konnte der ganze Prozess genau kontrolliert und gesteuert werden.
Aber nicht nur Rittal hatte einen Bodenschaden zu beheben. Grundsätzlich sollte jeder verantwortliche Betriebsleiter mit seinem Planer periodisch die folgende Checkliste durchgehen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Ursachenabklärung einleiten:
  • Sind an baulichen Tragstrukturen aus Beton oder Mauerwerk größere Risse mit Verschiebungen von mehreren Millimetern sichtbar?
  • Sind Gebäudestützen oder tragende Wände nicht mehr genau vertikal oder gar verbogen?
  • Sind im Bereich der Übergänge von Stützen auf Decken Betonabplatzungen feststellbar?
  • Ist ein Höhenversatz bei Bodenplatten-Dilatationsfugen feststellbar, wenn Stapler darüber fahren, also genau beim Lastwechsel von der einen auf die andere Platte?
  • Sind an Dilatationsfugen oder an Fugen zu den Außen-/Tragwänden oder zu Gebäudestützen vertikale Versetzungen von mehreren Millimetern oder bereits Spalten sichtbar?
  • Weisen Bodenplatten in die Tiefe gehende Risse von größerer Länge auf?
  • Stehen Regale nicht mehr in beiden Hauptachsen genau vertikal? Vertikale Abweichungen von mehr als fünf Millimetern je Meter Höhe sind unzulässig und müssen korrigiert werden.
  • Klaffen Blocklagertürme gegen oben bedrohlich auseinander oder zueinander?
  • Sind bei Lagersystemen, Förderanlagen oder Verschieberegalen in letzter Zeit Störungen aufgetreten, die ihre Ursache in Gebäudeverformungen haben könnten?
Bei der Analyse derartiger Feststellungen kann die Ursache unter Umständen im Bereich der Kräfteeinleitung in den tragenden Baugrund gefunden werden. Insbesondere bei Altbauten oder bei Bauten auf schwierigem Baugrund können ungleichmäßige Setzungen oder mangelhafte Bauerstellungen zu den genannten Problemen führen. Sehr oft wird in solchen Fällen zur „oberflächlichen Kosmetik“ gegriffen, das heißt es werden Bodenbeschichtungen, Belagsanpassungen oder Korrekturen an Anlagen angebracht. Die Mängel lassen sich dadurch meist nur kurzfristig beheben, die angestrebte dauerhafte Betriebssicherheit wird nicht erreicht.
Liegt der Verdacht nahe, dass der Baugrund die Schwachstelle darstellt, ist eine möglichst präzise Ursachenanalyse durchzuführen. Dazu sollte eine historische Erkundung aus den Bauakten erfolgen, bei der auch mögliche Veränderungen im Wasserhaushalt sowie Auswirkungen aus Erschütterungen, Unterspülungen, Geländebewegungen oder Zusatzlasten in Betracht gezogen werden. Der Zusammenhang zwischen den möglichen Ursachen im Baugrund und dem Schadensbild sollte plausibel sein. Wenn diese Kausalität – in der Regel unter Hinzuziehung von Geologen und Bauingenieuren – wahrscheinlich erscheint, ist eine Beurteilung und Kostenschätzung durch einen Fachmann von Uretek angezeigt. Die eindeutig erfolgreichste Instandsetzungsmethode ist die tiefgründige Bodenverfestigung und Füllung von Hohlräumen unter gleichzeitiger Anhebung der abgesenkten Bauteile. Bezüglich der Wirksamkeit und nachhaltigen Erhöhung der Tragfähigkeit des Baugrunds sowie einer praktikablen und wirtschaftlichen Sanierung hat sich das weltweit patentierte Verfahren durchgesetzt. wm
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