Managementfehler ziehen Tragödien nach sich wie im Fall des Staplerherstellers Clark. Die finanzielle Situation bei der amerikanischen Mutter war angespant, eine unsauber geplante IT-Umstellung zum Jahrtausendwechsel ließ das Problem eskalieren. Um die finanziellen Verluste in den USA auszugleichen, wurden die Komponenten durch die Händler nur noch gegen Vorkasse nach Europa geliefert.
Am deutschen Standort von Clark in Mülheim an der Ruhr wurde so bis Ende 2002 das finanzielle Polster aufgebraucht. Der Bedarf der Kunden konnte nicht mehr befriedigt werden. Ende 2002 geschah das, was sich keiner der Mitarbeiter eigentlich vorstellen konnte: Das Werk wurde geschlossen, 340 Arbeitsplätze gingen verloren.
Jetzt proben die Westfalen den Neuanfang. Mit der Übernahme durch einen südkoreanischen Mischkonzern und der Neugründung der Clark Europe GmbH am Standort Duisburg meldet sich Clark zurück. Die Geschäftsführung hat Egon Strehl übernommen, der früher bei Clark für das Ersatzteilgeschäft verantwortlich war.
Inzwischen zählt die Clark-Truppe 22 Vertiebsmitarbeiter, darunter auch einige „Clarkianer“, wie Strehl die ehemaligen Clark-Angestellten nennt.
Mit den verkauften Stückzahlen geht es steil nach oben. Während zum Schluss in Deutschland gerade noch 31 Stapler verkauft werden konnten, waren es im letzten Jahr 225 Einheiten und in Europa satte 1400. Wenn die Grenze von 3000 überschritten wird, dann bekommt Mülheim vielleicht sogar sein Clark-Werk zurück.
Das Comeback von Clark ist bemerkenswert, denn der Markt der Flurförderzeuge ist hart umkämpft. Die Großen der Branche klagen darüber, dass das Geschäft immer härter wird. Doch die Clarkianer lassen sich vom globalen Wettbewerb nicht abschrecken, er motiviert sie.
In Duisburg platzt das Ersatzteillager aus allen Nähten. Egon Strehl hat schon eine passende Immobilie am alten Standort Mülheim gefunden. An vertrauter Stätte will er an alte Erfolge anknüpfen und bis zum Ende der Dekade 5000 Stapler in Europa absetzen.
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