Das Umfrageergebnis überrascht nicht. Die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie würden deutlich weniger Zeitarbeiter beschäftigen, wenn sie ihnen mindestens Tariflohn bezahlen müssten (Meldung links). Logisch: Steigt der Preis, sinkt die Nachfrage.
Auch wenn alles auf einen Kompromiss zwischen Gewerkschaften, Zeitarbeitsunternehmen und Regierung hinausläuft: Diese Pläne verkehren eine gut gemeinte Idee ins Gegenteil. Anstatt Arbeitslosen per subventionierter Zeitarbeit den Weg zurück ins Berufsleben zu ebnen, wird dieser Weg nun steiniger. Statt das überregulierte deutsche Arbeitsrecht zu entrümpeln, gibt es eine neuen Wirrwar an Vorschriften.
Mal wieder haben die Unternehmer das Nachsehen. Denn es wird künftig mehr Geld kosten, Auftragsspitzen per Zeitarbeit flexibel abzufedern – egal wie der so genannte Kompromiss aussieht.
Hoffentlich haben die Gewerkschafts-Funktionäre kein Eigentor geschossen. Sie haben sich wie schon in der Vergangenheit beharrlich als Vertreter derer gezeigt, die einen Arbeitsplatz besitzen. Dass sie damit eben jene Arbeitsplätze am Standort Deutschland gefährden, müssten sie eigentlich wissen.
Tilman Vögele-Ebering – tilman.voegele@konradin.de
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