Der Weg zum Kunden wird kürzer, die Dauer der Bindungen länger. Der Geschäftsführer der FG Präzisionswerkzeuge zu Trends der Branche:
Es gibt Anzeichen, daß der Preis weniger als bisher den Einkauf entscheidet. Und es ist zu hoffen, daß gerade große Abnehmer wie die Kfz-Industrie ihre Special Tools wieder mit Blick auf die Kosten für Reparatur, Wartung und andere Folgeaufwendungen bewerten. Für den Werkzeug- und Formenbau ist dies nur vordergründig erholsam.
Die Betriebe sind als Systempartner gefordert. Sie werden früh vom Design des Produkts über die Werkzeugkonstruktion und die Betreuung der Serienfertigung bis hin zur Verschrottung eingebunden – es geht nicht mehr allein um die Lieferung von Einzelteilen auf höchstem Qualitätsniveau, sondern um eine Lösung.
Ohne sach- und fach-liche Aufrüstung ist da wenig zu machen. Zudem bringt diese verzahnte Wertschöpfung mit sich, daß die Wege zwischen den Partnern kürzer werden. Man entwickelt, plant und realisiert Auge in Auge. Das erfordert örtliche Nähe. Fax und Internet-Anschluß allein reichen hier nicht mehr aus. Ergo haben die Betriebe mit Kfz-Kunden in Nordrhein-Westfalen, in Sachsen und Baden-Württemberg Standortvorteile – insofern kehrt sich der Lopez-Effekt sachte um. Man denkt wieder ganzheitlich.
Damit die wachsende Aufgabenfülle sich schon in der Angebotsphase für beide Seiten sicher erfassen und bewerten läßt, hat die FG Präzisionswerkzeuge im VDMA eine Checkliste zusammengestellt. Sie umfaßt 75 Punkte und hat nur einen Zweck: Sie soll überflüssige Kosten durch Fehlabstimmung vermeiden. Die Liste ist ab der Euromold 1999 für die Mitglieder verfügbar.
In der Fachgemeinschaft Präzisionswerkzeuge im VDMA e. V. sind rund 100 selbständige und integrierte Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs- und Formenbauer Mitglied mit zusammen 5000 Beschäftigten. Für 1998 wird ihre Produktion auf 2,9 Mrd. DM geschätzt.
https://pwz.vdma.org@vdma.org
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