Mit 120 Mitarbeitern stellt die Lessmann GmbH in Oettingen technische Bürsten her. Geschäftsführer Dieter Lessmann spricht über Chancen und Risiken der EU-Erweiterung.
Das Gespräch führte Christina Zuber, Journalistin in Augsburg
Herr Lessmann, welche Veränderungen erwarten Sie aus der EU-Erweiterung für Ihr Unternehmen und für die Wirtschaft im Ries?
Für unser Unternehmen erwarte ich keine Veränderungen. Auch für die Region wird sich unmittelbar nichts ändern. Da es im Ries viel verarbeitendes Gewerbe gibt, ist das Risiko, billigere Standorte zu bevorzugen, schon immer latent vorhanden gewesen.
Wie kann die heimische Wirtschaft die anstehenden Herausforderungen angehen?
Wenn wir uns gut organisieren und fit bleiben – Stichwort technische Ausstattung, Organisation, Motivation, Führung – dann können wir bestehen. Ob das immer mit den gleichen Produkten und mit den gleichen Kunden sein kann, sei dahingestellt. Wir brauchen innovative Ideen und neue Produkte, müssen flexibel sein und bleiben, das ist das Gebot der Stunde. Jammern und Schimpfen bringt nichts.
Welche Auswirkungen erwarten Sie von der EU-Osterweiterung für den Arbeitsmarkt?
Ich denke, dass langfristig der Lohnabstand der EU-Neulinge zu Deutschland geringer wird und somit der Vorteil der niedrigen Lohnkosten sich mit der Zeit relativiert. Durch die EU-Erweiterung kann sich dieser Prozess nur beschleunigen. Ich erwarte nicht, dass Massen von arbeitswilligen Osteuropäern ins Ries strömen.
Welche Chancen sehen Sie speziell für Ihr Unternehmen?
In unserem Unternehmen wollen wir mit modernster Technologie herstellen, das heißt weiter automatisieren. Damit senken wir die anteiligen Lohnkosten. Wenn wir gleichzeitig wachsen, gelingt das ohne Abbau von Arbeitsplätzen.
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