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Der Osten wird zum Hoflieferanten

Märkte: Studie von A.T. Kearney
Der Osten wird zum Hoflieferanten

Die Unternehmen kaufen immer weniger in Westeuropa ein. In den nächsten fünf Jahren soll sich der Anteil der in Osteuropa beschafften Güter verdoppeln. China und Indien sind ebenfalls im Kommen.

Osteuropa entwickelt sich in den nächsten fünf Jahren für europäische Unternehmen zum wichtigsten Beschaffungsmarkt. Der Anteil der von europäischen Unternehmen in Osteuropa beschafften Güter wird sich bis 2012 von derzeit knapp 10 % auf fast 20 % mehr als verdoppeln. Das ist das Ergebnis einer Studie der Beratung A.T. Kearney und des Instituts Center for Advanced Procurement and Supply (CAPS) Research .

„Äußeren Faktoren wie Globalisierung, sich ändernde Demografien, ein neues Verbraucherverhalten, Ressourcenknappheit, Technologiefortschritte sowie staatliche Regulierungen tragen zur Neugestaltung von Märkten, Industrien und Produkten bei“, erläutert Jules Goffre, Vice President bei A.T. Kearney, den Hintergrund. Für Unternehmen gelte es, diese Faktoren bei ihrem Einkaufsmanagement zu berücksichtigen. Der A.T. Kearney-Experte sieht viele Herausforderungen für die Einkaufsabteilungen: unter anderem den Aufbau von Partnerschaften, ein wertorientiertes Lieferantenmanagement und das Beherrschen von Versorgungsrisiken.
Auch China und Indien gewinnen weiter an Attraktivität. Der Anteil der in China und Indien beschafften Waren wird bis 2012 von derzeit 11 auf 17 % und von 3 auf 9 % zunehmen. Die westeuropäischen Märkte werden für den Einkauf in Europa dagegen zukünftig eine weniger bedeutende Rolle spielen. Dort wird der Anteil der von europäischen Unternehmen eingekauften Waren bis 2012 von heute knapp der Hälfte auf ein Viertel zurückgehen.
Die Entscheidung für Osteuropa und China als Beschaffungsmarkt fällt laut der Studie bei den europäischen Unternehmen dabei nicht allein aus Kostengründen, sondern zeigt, dass diese Märkte auch die wachsenden strategischen Anforderungen zunehmend besser erfüllen und sich zu wichtigen Strategiepartnern entwickeln. Die seit Jahren zu beobachtende Tendenz, den Einkauf nicht als reines Instrument zur Kostensenkung zu verstehen, sondern als Werttreiber zu nutzen, werde sich weiter fortsetzen.
„Ein Grund für die wachsende Attraktivität Osteuropas und Asiens liegt darin, dass europäische Unternehmen ihre Unternehmensprozesse zunehmend in die beiden Wachstumsmärkte verlagern und dort eigene Produktionen und Joint Ventures aufbauen“, sagt Dr. Peter Wessmann, Vice President und Einkaufsexperte bei A.T. Kearney. „Für die Wahl Osteuropas sprechen aus Sicht der europäischen Unternehmen zudem die niedrigen Faktorkosten sowie die räumliche und kulturelle Nähe.“
Für die USA und Kanada zeigt sich der Studie zufolge ein ähnliches Bild, wobei dort der Fokus des Einkaufs auf China und Indien liegt, die sich zu den wichtigsten Beschaffungsmärkten für die nordamerikanischen Unternehmen entwickeln: So soll im Jahr 2012 der Anteil der beschafften Güter in China von derzeit rund 8 auf 21 % und in Indien von rund 5 auf 11 % steigen, während die Bedeutung Osteuropas eher gering bleiben wird. Der Anteil der von US-amerikanischen und kanadischen Unternehmen lokal beschafften Güter wird den Befragten zufolge um etwa 20 % auf weniger als die Hälfte fallen.
Auch in der Anzahl der Lieferanten lässt sich eine Konzentration erkennen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet der Studie zufolge mit einem Rückgang der Lieferantenzahl, sowohl beim Einkauf von direkten als auch indirekten Gütern. tv
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