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Digitalisierung: „Der StateMonitor macht jeden Auftrag transparent“

Digitalisierung
„Der StateMonitor macht jeden Auftrag transparent“

Um seine Fertigung wirklich zu vernetzen, setzt SMW Autoblok Spannsysteme auf die Monitoring-Software StateMonitor von Heidenhain. Der Vorteil: Durch mehrere Schnittstellen können unterschiedlichste Steuerungen an den eingesetzten Maschinen eingebunden werden.

Ulrich Poestgens
Redaktion Klartext-Magazin, Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut

Der Bereich Sonderfertigung bei SMW Autoblok Spannsysteme  in Meckenbeuren am Bodensee stellt vor allem Einzelteile und Kleinstserien kundenspezifischer Spannmittel her. An 23 Maschinen drehen, fräsen und schleifen 48 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb. Die meisten Maschinen sind zwar an einen Server angebunden, von dem zum Beispiel die Auftragsdaten und CAM-Programme abgeholt werden. Eine wirkliche Vernetzung besteht allerdings noch nicht. Ein Grund: die unterschiedlichsten Steuerungen an den eingesetzten Maschinen. Die Heidenhain-Software StateMonitor in der Version 1.2 mit ihren vier Schnittstellen eröffnet neue Perspektiven. Frank Arnold, verantwortlich für die Arbeitsvorbereitung im Bereich Sonderfertigung bei SMW Autoblok, berichtet über seine Erfahrungen.

Herr Arnold, warum denken Sie über eine weitere Digitalisierung Ihrer Sonderfertigung nach?

Auf den ersten Blick scheinen wir schon ganz gut aufgestellt zu sein. Mit CAM-System, zentralem Server und ERP-System gibt es bei SMW etablierte und sehr hilfreiche Tools. Aber keins davon ermöglicht uns bisher eine Echtzeitsicht auf unsere Fertigung.

Was versprechen Sie sich von dieser Echtzeitsicht?

Uns geht es darum, unsere Fertigung transparent zu machen. Wir möchten so früh wie möglich erkennen, wo wir besser werden können, und diese Potenziale auch sofort nutzen. Aus einer Maschinenzustandsbetrachtung, wie sie der StateMonitor uns bietet, können wir Prozessoptimierungen direkt ableiten.

Hätten Sie ein konkretes Beispiel für uns?

Ich würde Ihnen sogar gerne zwei Beispiele geben. Das eine betrifft eine laufende Maschine, auf der gerade ein Teil gefertigt wird. Mit dem StateMonitor habe ich hier in der Arbeitsvorbereitung im Blick, wie der Auftrag läuft. Läuft er schneller als geplant, kann ich frühzeitig den Folgeauftrag vorbereiten und einplanen. Läuft er länger, kann ich umplanen und Aufgaben umverteilen. So vermeide ich Stillstandszeiten, kann Rüstzeiten optimieren und Zeit sparen.

Und Sie sparen sich das teilweise mehrmalige Nachfragen an der Maschine.

Ja, mein Kollege an der Maschine muss nicht daran denken mich zu informieren und ich muss nicht herumlaufen, um meine Informationen zusammenzutragen. Ein Blick auf den StateMonitor genügt und jeder Auftrag ist jederzeit transparent für mich. Transparenz ist auch der entscheidende Faktor in meinem zweiten Beispiel. Der StateMonitor hilft uns nämlich auch dabei, wiederholt auftretende Ereignisse zu erkennen und zu analysieren. Stellen Sie sich vor: Bei zwei ähnlichen Bauteilen tritt mit demselben Werkzeug in derselben Phase der Bearbeitung ein Problem auf, schlimmstenfalls ein Werkzeugbruch mit Maschinenstillstand – allerdings im Abstand von ein paar Wochen. Der Kollege an der Maschine denkt sich beim zweiten Auftreten nichts weiter, schließlich liegt das erste Ereignis ja schon Wochen zurück. Vielleicht ist es nicht einmal ihm oder an seiner Maschine passiert. Es wurde damals auch nicht weiter dokumentiert, ein Einzelfall, kann ja mal vorkommen.

So würde auch dieser zweite Vorfall wenig Aufsehen erregen.

Genau. Aber mit dem StateMonitor laufen die Informationen direkt bei mir auf, verknüpft mit allen Daten zum Auftrag. Da erkenne ich schnell gewisse Muster und kann zusammen mit Bedienern, CAM-Programmierung, Werkzeugvoreinrichtung und allen anderen Beteiligten nach Ursachen und – viel wichtiger noch – Lösungen suchen.

Wodurch Sie solche Ereignisse in Zukunft vermeiden können.

Und meinen Prozess entscheidend verbessere: Ich kann nicht nur den Werkzeugbruch vermeiden, sondern Werkzeug und Maschine schonen und bessere Qualität fertigen. Ganz zu schweigen vom Ausschuss, den ich so systematisch weiter reduzieren kann.

Momentan probieren Sie den StateMonitor noch mit der 90-Tage-Testversion aus. Wie fällt Ihr erstes Urteil aus?

Durchweg positiv. Die Bedienung ist einfach, intuitiv und für jeden schnell zu erlernen, das Arbeiten mit dem StateMonitor macht einfach Spaß. Die Software bietet genau das, was wir brauchen und belastet nicht mit überflüssigen Funktionen. Und sie ist eine kostengünstige Lösung. Außerdem war die Anbindung der Testmaschinen völlig unproblematisch, auch dank Herrn Rubes von der Heidenhain-Vertretung Haas Werkzeugmaschinen GmbH, die uns in jeder Hinsicht optimal unterstützen.

Wie sieht diese Unterstützung konkret aus? Warum haben Sie bei der Installation auf das Haas-Team zurückgegriffen?

Die Gründe, schon bei der Testversion mit Haas zusammenzuarbeiten, liegen in der Zukunft – und in ganz praktischen Erwägungen. Für uns ist und bleibt das Ziel eine Anbindung aller Maschinen im Bereich Sonderfertigung über den StateMonitor. Außerdem wäre eine Vernetzung mit unserer Werkzeugvoreinrichtung eine tolle Sache. Und da rechnen wir durchaus mit der einen oder anderen Herausforderung angesichts der vielen unterschiedlichen Schnittstellen. Spätestens dann brauche ich einen Ansprechpartner mit allen Kompetenzen. Und die bietet mir die Haas Werkzeugmaschinen GmbH. Wenn’s sein muss, kommt Herr Rubes sogar mit einem Elektriker zu mir in die Fertigung, um bei der Installation zu helfen.

Unterstützt Sie das Team von Haas auch bei der Bedienung und Anwendung?

Ja, natürlich. Wobei der Support weniger die Bedienung als das Einrichten der Software betrifft, etwa für einen Excel-Export bestimmter Daten. Oft genügt schon ein Anruf, in dem mir das Team weiterhelfen kann.

Was erwarten Sie von einer vollständigen Vernetzung Ihres Fertigungsbereichs über den StateMonitor?

Wir möchten unsere Arbeitsplanung, also das ERP-System, irgendwann mit der Echtzeitsicht von StateMonitor verknüpfen. Aber das ist nur sinnvoll bei einer Anbindung aller Maschinen. Dann haben wir die perfekte Sicht auf Soll und Ist in der Fertigung. Das wird uns viele Rückfragen, Wege und böse Überraschung bei Nachkalkulationen ersparen. Und wir bekommen auch noch völlig neue Kommunikationsmöglichkeiten hier in der Abteilung.

Und wie reagieren Ihre Mitarbeiter und Kollegen darauf, dass Sie jetzt alles im Blick haben?

Es geht uns ja nicht ums Kontrollieren von Mitarbeitern und ihrer Arbeit, sondern darum zu schauen, wo wir besser werden können. Und dieses Ziel tragen alle mit. Außerdem sind wir uns darin einig, dass an einer Digitalisierung der Fertigung kein Weg vorbeiführt. Diese Entwicklung ist ein Marathonlauf im Dauersprint. Wer jetzt nicht mitgeht, wird überholt und hat keine Chance mehr Anschluss zu gewinnen.


Der StateMonitor bietet viele Funktionen für den Nutzer: Unter anderem eine detaillierte Auswertung der Maschinendatenerfassung (rechter Teil der Grafik). Grafik: Heidenhain

Das kann der StateMonitor

Die Monitoring-Software von Heidenhain ermöglicht eine Echtzeitsicht auf den Fertigungsstatus der angebundenen Maschinen. Der StateMonitor liefert mit seinen umfangreichen Benachrichtigungs- und Auswertefunktionen die Basis, um versteckte Potentiale bei der Maschinenverfügbarkeit aufzudecken und die Maschinenauslastung zu erhöhen. Auf seine Betriebsdaten hat der Anwender mit dem StateMonitor auch vom Smartphone oder Tablet Zugriff, also ortsunabhängig während einer Besprechung, im Büro oder außerhalb des Firmennetzwerks. So hat er stets den Überblick über die Produktivität seines Maschinenparks. Denn wenn unnötige Stillstandszeiten und Engpässe vermieden werden, steigt die Produktivität der Maschinen.

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