Die Ablösung des technischen Zeitalters durch das Design-Zeitalter sieht die Design-Zunft heraufziehen. Künftig, so der Tenor bei der Verleihung des iF Product Desgin Award, sei die Gestaltung das einzige Differenzierungsmerkmal.
„Das Design gewinnt Terrain zurück, denn Gestaltung ohne Innovation ist Styling“, weiß Fritz Frenkler, Juryvorsitzender des if Product Design Award. Lobende Worte findet der Designer für den Bereich der Investitionsgüter. Hier mache man sich Gedanken über die auszuübenden Tätigkeiten und setze sie in innovative Lösungen um.
2293 Produktideen haben Designer aus 35 Nationen für den Award 2007 eingereicht. 50 goldene „Design-Oscars“ wurden vergeben von einer 24-köpfigen Jury aus sieben Ländern. „Für die Gestalter wird es immer schwerer“, sagt Ralf Wiegmann. Der Geschäftsführer der iF International Forum Design GmbH. Hannover, und Organisator des Awards, hat ein „unglaublich hohes Niveau“ ausgemacht. Die Unternehmen würden Design sehr gut beherrschen. Ein hoher Innovationsgrad, aber auch die Erwartungshaltung der Auftraggeber und der stärker fordernde Markt würden die Entwicklung prägen. Umso mehr müssten die Designer die Herausforderungen annehmen im Rahmen der Gestaltungsmöglichkeiten, die andere definierten, betont Wiegmann.
Fritz Frenkler, Design-Professor an der TU München und seit zehn Jahren Jury-Vorsitzender, erklärt „das Ende des Pluralismus im Design“. Seiner Meinung wird die Modern Art der 50er- und 60er-Jahre in die Gestaltung einziehen. Kunden würden die Moderne wieder fordern. Bezogen darauf und auf den Demografiefaktor müssten künftig Produkte realisiert werden. Verpackungen und Second Use sieht Frenkler als die großen Themen im Produktdesign. Beide würden funktionale und ökologische Gestaltung fokussieren. Der Professor sieht hier Chancen für Verpackungen, die man nicht wegwerfen möchte, und Produkte, die vernünftig altern oder ein zweites Leben durch Restauration erfahren. dk
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