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Die Anfragen für qualifizierte Maschinen sind gestiegen

Hans-Jürgen Geiger zur Entwicklung der Weltmärkte für Gebrauchtmaschinen
Die Anfragen für qualifizierte Maschinen sind gestiegen

Die Anfragen für qualifizierte Maschinen sind gestiegen
Hans-Jürgen Geiger, Geschäftsführender Gesellschafter der Hans-Jürgen Geiger Maschinen-Vertrieb GmbH in Metzingen
Für Hans-Jürgen Geiger, weltweit agierender Maschinen- händler, haben sich die Weltmärkte im letzten Jahr gut entwickelt. Zwar bleibe Südamerika ein schwieriger Markt, andere dagegen liefen besser. Allerdings müsse man den Kunden mit Blick auf Dienstleistungen mehr bieten als früher.

Im Vorfeld der Usetec, der Weltmesse für Gebrauchttechnik, beleuchtet Hans-Jürgen Geiger die Entwicklung der Weltmärkte für Gebrauchtmaschinen. Aus der Sicht des weltweit agierenden Maschinenhändlers haben sich im vergangenen Jahr die Märkte im Prinzip gut entwickelt. „Die Anfragen für qualifizierte Maschinen sind gestiegen“, berichtet er. Allerdings seien die zu erzielenden Preise nicht immer ausreichend. „Die Qualitätsansprüche sind enorm“, stellt er fest. Manchmal passe der Preis nicht dazu, weil der Kunde die Qualität nicht bezahlen wolle, manchmal nicht bezahlen könne. „Wenn der Unterschied zwischen neu und gebraucht nicht mehr so groß ist, geht die Tendenz auch dahin, eine neue Maschine zu kaufen oder oft auch eine vom Hersteller komplett überholte Maschine als Alternative ins Auge zu fassen“, sieht Geiger eine Entwicklung.

„Heute müssen wir den Kunden mehr bieten als früher“, stellt er fest, „wir müssen die Maschinen vorführen, vielleicht sogar Musterstücke anfertigen.“ Danach falle die Entscheidung, mal positiv, mal negativ. Mit den Schwerpunkten Verzahnmaschinen, Diskus-Schleifmaschinen und seit einiger Zeit auch Großmessmaschinen präsentiert Geiger rund 99 % seiner Maschinen unter Strom. Das gelte vor allem für die CNC-Maschinen, betont er, sonst gebe es später Probleme mit dem Programmieren. „Wichtig ist uns, dem Kunden offen und fair zu zeigen, was er kauft.“
Was die Weltmärkte anbelangt, bleibt für ihn Südamerika ein sehr schwieriger Markt. So gebe es in Brasilien, wo deutsche Maschinen sehr geschätzt würden, immer noch starke Einfuhrrestriktionen. In Argentinien werde der Bedarf meistens über den Preis gedeckt, man kaufe lieber billige Maschinen. „Hier geht die Tendenz auch schon zu neuen Maschinen aus China oder Indien“, weiß Geiger, „das ist leider eine Alternative.“ Hinzu komme, dass der Verkäufer die Maschinen auch noch finanziere. „Da können wir mit unseren deutschen oder Schweizer Fabrikaten nicht mithalten“, bedauert er.
Dagegen ist aus seiner Sicht Nordamerika ein guter Markt, in dem man bestimmte Maschinen trotz der Dollarschwäche verkaufen könne. Allerdings seien die angloamerikanischen Maßeinheiten immer noch ein gewisses Problem. Viele Zulieferer, vor allem für deutsche Automobilhersteller, würden jedoch auf dem metrischen System bestehen.
Auch im asiatischen Raum, und hier vor allem in Indien, seien die Ansprüche gestiegen. „Man legt Wert auf Qualität, stößt aber bei den Preisen an Grenzen“, sagt Geiger. „Die Inder sind eine sehr diffizile Kundschaft, bei der langjähriges Vertrauen eine wichtige Rolle spielt“, weiß er aus Erfahrung.
In Osteuropa sieht Geiger Polen und Rumänien schon mehr EU-angepasst. Man habe gemerkt, dass ohne Geld nichts geht. In Russland dagegen sei die Tatsache, dass man für die Gebrauchten auch bezahlen müsse, ein großes Handicap.
Die Unruhen in den arabischen Mittelmeerstaaten spüre man kaum, sagt Geiger. Nach Syrien habe man eh nichts verkauft und Nordafrika sei noch stark nach Frankreich orientiert. „Wir geben hier auf Anfragen zwar Angebote ab, aber das gibt immer Probleme, weil die unsere Maschinen nicht kennen“, so seine Erfahrung. „Die Türkei ist dagegen ein guter Markt für uns“, berichtet Geiger. Die würden sich gut auskennen, seien technisch versiert und würden sich an das halten, was man vereinbart. Sein Fazit: „Wir schätzen die türkischen Geschäftsleute sehr.“
Die EU ist für den Maschinenhändler eine gute Einrichtung. Zwar sei der Papierkrieg nach wie vor enorm, aber eine Maschine, die man problemlos nach Schweden liefern könne, könne man auch nach Polen oder Rumänien verkaufen. „Im Mittelmeerraum gibt es sowieso keine Probleme“, berichtet Geiger, „denn Italien und Spanien sind Länder, die deutsche Maschinen kennen und gerne sehen.“
Dr. Rolf Langbein
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