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Die Autofahrt für den Job wird immer riskanter

Fuhrpark ins Sicherheitskonzept der Firma integrieren
Die Autofahrt für den Job wird immer riskanter

Wegeunfälle und Unglücke auf betrieblichen Fahrten sind gefährlicher als richtige Arbeitsunfälle. Deshalb sollen Firmen ihre Fahrer schulen und die Mitarbeiter vor den Gefahren auf der Heimfahrt warnen, raten Experten.

Ein Verkehrsunfall bei einer gewerblichen Fahrt belastet ein Unternehmen im Durchschnitt um ein Vielfaches höher als ein Arbeitsunfall. Die Heilbehandlungskosten sind fast dreimal so hoch, die Zahl der Ausfalltage ebenfalls, sagen Experten. Dazu kommen direkte und indirekte Kosten für Schäden an Fahrzeug und Ladung, Versicherungen, Krankheitsvertretungen oder Aushilfen, Personalbeschaffungs- und Einarbeitungskosten, Lohn- und Gehaltsfortzahlung sowie Umsatzeinbußen.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat zum Beispiel ermittelt, dass ein Unternehmen pro Unfalltag schon bei bei leichten Verletzungen mit Ausfallkosten für den Fahrer von rund 1000 DM rechnen muss. Bei schweren Unglücken liegen die Kosten ungleich höher. Betriebliche Sicherheitsarbeit müsse sich demnach auch auf den Fuhrpark erstrecken, so Verkehrsfachleute und Berufsgenossenschaften. Sicherheitsbewusste Fahrer verursachen nämlich nicht nur weniger Unfälle mit Personenschäden, sondern verringern auch die Zahl der Bagatellunfälle, die ein Unternehmen ebenfalls Zeit und Geld kosten. Motivierte und geschulte Fahrer senken spürbar die Kosten für Unfallfolgen. Unternehmer dürfen dabei Qualifikation und Motivation der Fahrer nicht als selbstverständlich voraussetzen: Ausgaben für Schulungen oder Fahrtrainings zahlen sich für die Firmen stets als Investition in den Arbeitsschutz aus.
Nicht nur die betrieblichen Fahrten sind ein Problem. Die Berufsgenossenschaften haben besonderen Handlungsbedarf bei den Wegeunfällen erkannt. Ein alarmierendes Bild zeichnet beispielsweise die Unfallstatistik der Berufsgenossenschaft der Feinmachanik und Elektrotechnik (BGFE), Köln. Fazit: Verkehrsunfälle enden weit häufiger tödlich als Arbeitsunfälle. Die BGFE meldete für 1999 aus ihren Mitgliedsbetrieben 56 tödliche Wegeunfälle und 26 Tote durch Arbeitsunfälle. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Plus von 22 % bei den Wegeunfällen und ein Minus von 16 % bei den Arbeitsunfällen. Auch bei den meldepflichtigen Unfällen, das heißt Unglücke, bei denen der Arbeitnehmer länger als drei Tage krank geschrieben wird, zeigt sich dieses Bild: rund 4 % weniger Arbeitsunfälle als im Vorjahr (insgesamt 47 340) , und plus 0,6 % (auf insgesamt 10 764) auf dem Weg zur Arbeit.
Gerade Pendler fahren häufig zu schnell
Die meisten Schäden entstehen statistisch auf Wegen, die der Arbeitnehmer täglich fährt. Das Gefährliche an der sich mit der Zeit einstellenden Routine sei, dass die Aufmerksamkeit zurückgeht und Risiken unterschätzt werden. Die Folge: Häufig wird zu schnell gefahren. Gerade auf Landstraßen kann sich überhöhte Geschwindigkeit verheerend auswirken.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind über ein Drittel aller Unfälle mit Personenschaden außerhalb geschlossener Ortschaften auf Raserei und zu geringen Abstand zurückzuführen. Berufsgenossenschaften und der DVR empfehlen deshalb den Arbeitnehmern regelmäßig, immer ein Zeitpolster einzuplanen und stets die Gefahren des Straßenverkehrs im Hinterkopf zu behalten. Ein DVR-Tipp, den der Chef seinen Mitarbeitern geben kann, um die gefährliche Routine auf dem Heimweg zu vermeiden: Man solle sich bemühen, den Arbeitsweg jeden Tag so zurückzulegen, als würde man die Strecke zum ersten Mal befahren. tv
Checkliste: So wird Ihr Fuhrpark sicher
Werden die vorgeschriebenen Prüf- und Wartungsfristen eingehalten?
Werden Schadensfälle mit Fahrern und Betroffenen ausgewertet?
Werden die Fahrer regelmäßig über Vorschriften zur Ladungssicherung informiert und wird die Einhaltung der Regeln regelmäßig kontrolliert?
Sind die Fahrzeuge überhaupt mit den Hilfsmitteln ausgerüstet, um die Ladung zu sichern?
Sind Ihre Fahrer für eine wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise geschult?
Sind Ihre Fahrer ausreichend geschult, um die Fahrzeuge sicher und zuverlässig führen zu können?
Kennen Ihre Fahrer Verhaltensmuster in kritischen Situationen im Verkehr (Sicherheitstraining)?
Können Ihre Fahrer mit belastenden und stressauslösenden Situationen gut umgehen?
Quelle und mehr Infos: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Telefon 0228/4 00 01 -0, Fax -67, https://www.dvr.de
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