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Die bergische Branche feilt an ihrem Image

Maschinenbau- und Metallindustrie im Umbruch
Die bergische Branche feilt an ihrem Image

Zutreffend ist, dass es Großunternehmen eher ins Tal statt an die Hänge zieht. Unrichtig ist, dass sie dadurch per se die besseren Chancen haben. Der Oberbergische Kreis beweist es.

Jedes Land und jede Industrieregion bemüht sich um ein unverwechselbares Profil. Nicht selten werden dabei allerdings Klischees fixiert, die nur bedingt passen oder sich teils sogar widersprechen. In diesem Fall registriert jeder nur das, was ihn interessiert – und liegt damit dennoch im Umkreis der Wahrheit. So auch beim Bergischen Land.

Die Industrie nimmt die Region und besonders den Oberbergischen Kreis wahr als Standort für viele kleine und einige mittelgroße, aber stets organisch gewachsene Metallverarbeitungsbetriebe. Die Touristik hingegen registriert den Großraum Gummersbach als leicht herbe Urlaubsgegend mit Wäldern und Seen – die Wahrheit liegt hier einmal nicht in der Mitte. Vielmehr trifft beides zu.
Ähnlich der Eifel oder auch dem Vogtland war das Oberbergische früher keine landwirtschaftlich lohnende Region und obendrein schwer erreichbar. Wer hier lebte, musste findig sein. So starteten zahlreiche Metallbetriebe als Einzel- oder Familienunternehmen im Hinterhof, Schuppen oder später auch in Garagen. Der Anstoß dazu kam meist von handwerklich begnadeten Tüftlern, die selbst aus der Gegend stammten, die für ihr Produkt oder mit verbesserten Fertigungsleistungen eine Marktnische gefunden hatten und damit expandieren konnten.
Tradition und technische Moderne liegen dichtauf
Auch wenn die Garagen längst präsentablen Geschäftsräumen Platz gemacht haben, ist die Grundstruktur gleich geblieben. Mit hausbackener Technik hat dies jedoch wenig zu tun. Die oberbergische Wirtschaft ist smart und mittelständisch. Von den im Jahr 2001 insgesamt 309 gezählten Industrieunternehmen – das Baugewerbe ausgeklammert – hatten nur wenige mehr als 500 Mitarbeiter. Der Schnitt lag bei 110. Dabei dominieren die 150 Metallbetriebe mit ihren 18 000 Beschäftigten die Wirtschaft wie schon vor 200 Jahren. Die Großen setzen sich zunehmend durch.
Exemplarisch und gleichzeitig Vorzeigeunternehmen der Region ist die August Rüggeberg GmbH + Co. KG. Wem der Name selbst nichts sagt, dem sind möglicherweise Feilen der Marke „Pferd“ ein Begriff. Rüggeberg produziert das älteste Werkzeug der Metallbearbeitung in allen denkbaren Varianten. 1800 als Hammerschmiede im 40 km entfernten Ennepetal gegründet und seit 1897 im günstiger platzierten Marienheide ansässig, hat sich das Unternehmen zum Global Player mit 1900 Mitarbeitern entwickelt. 800 davon arbeiten im Stammwerk.
Marienheide ist der zentrale Standort für die Verwaltung sowie Fertigung, Forschung und Entwicklung. Daneben gibt es Werke in den USA, in Spanien, Südafrika und Indien. Rüggeberg hat über 5000 verschiedene Werkzeuge für die spanenden Oberflächenbearbeitung und zum Trennen im Programm. Eigens darauf abgestimmte Antriebe – die so genannten Power Tools – können die Produktivität erheblich steigern. In diesem Segment haben die Oberberger Trends gesetzt und gehören heute zu den Marktführern.
So eng sich Tradition und Moderne in einzelnen Unternehmen arrangieren, so dicht liegen sie örtlich beieinander. Wer mag, könnte sich am Gewerbestandort Wiehl beispielsweise die weitläufigen Industrieanlagen anschauen, von dort aus dann aber gleich in der restaurierten Postkutsche durch die herbe bergische Landschaft in den heilklimatischen Kurort Nümbrecht weiterfahren – jeder registriert das für ihn interessante Profil. Oder besser noch: das ganze Bergische Land. fi
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