Waren „made in Germany“ sind international begehrt. Zwar bietet Asien das größte Wachstum im Exportgeschäft, in Westeuropa dominieren aber weiterhin die Ausfuhren aus Deutschland.
Susanne Schwab ist Journalistin in Reutlingen
Das deutsche Exportgeschäft wird im laufenden Jahr mit über 1250 Mrd. DM erneut die Grenze von 1000 Mrd. DM übersteigen. Dies meldet die Bundesstelle für Außenhandelsinformation (Bfai), Köln, in ihrer Studie über die Top-Exportmärkte 2001. Dazu trage vor allem der anhaltende Aufschwung der Weltwirtschaft bei. Wie die Befragung der Bfai-Marktbeobachter im Ausland ergab, werden die Sektoren Informations- und Kommunikationstechnik (I+K), Elektrotechnik/Elektronik, Maschinenbau, Chemie sowie die Kfz-Industrien den Aufwärtstrend tragen. Spitzenreiter bei den exportstarken Branchen ist wieder der Bereich Informations- und Kommunikationstechnik.
Hier nahm das Exportpotenzial weltweit um 12,6 % zu. Wie Hanns Diether Dammann, Direktor der Bfai erläuterte, erreichte die Branche I+K 2000 einen Weltumsatz von rund 3400 Mrd. DM. Im laufenden Jahr sollen weitere 300 Mrd. DM hinzukommen. „Die deutsche Telekommunikationsindustrie sollte von der günstigen internationalen Entwicklung weiterhin profitieren“, so Dammann. Trotz der glänzenden Aussichten erreichte die I+K-Branche jedoch erst einen Anteil von knapp 6 % an den deutschen Ausfuhren.
Die Markteinschätzungen für Maschinen und Fahrzeuge, die zusammen knapp 35 % der deutschen Exporte repräsentieren, sind wesentlich entscheidender: Das Exportpotenzial für den Maschinenbau wird nach Bfai-Angaben in weltweit nochmals um 6,6 % zunehmen. Der westeuropäische Maschinenbau erreichte 2000 ein Umsatzplus von rund 5 %. Laut Dammann dürfte sich die Produktion in Deutschland sogar um 7 % erhöht haben.
Der Automobilbau verliert hingegen weiter an Tempo. Global betrachtet muss sich die Branche mit einem mageren Plus von 2,7 % begnügen.
Auch für die deutsche Elektroindustrie war 2000 ein gutes Jahr. Der Branchenumsatz stieg den Angaben zufolge um 15 % auf rund 315 Mrd. DM bei einem Produktionsanstieg um 11 % und einer mit 87 % sehr hohen Kapazitätsauslastung. Am stärksten stieg das Exportpotenzial in Asien. Auch in den Regionen Ost- und Westeuropa werden stattliche Zuwächse erwartet, so Dammann.
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