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Die größten Zeitdiebe sitzen am Meeting-Tisch

Produktivitätsstudie 2005: Ein Drittel der Arbeitszeit verschwendet
Die größten Zeitdiebe sitzen am Meeting-Tisch

Weltweit werden 37 % der Arbeitszeit verschwendet, besagt eine neue Studie. Die Hauptursache für unproduktive Arbeitszeit sind Fehler und Schwächen im Management. Ineffiziente Meetings sind einer der größten Produktivitätskiller.

Weltweit verbringt jeder Beschäftigte pro Jahr rund 84 Arbeitstage mit unproduktiven Tätigkeiten. Damit werden 37 % der Arbeitszeit verschwendet, ein leichter Rückgang um 1 % im Vergleich zum Vorjahr. Das ist das Ergebnis der 5. Globalen Produktivitätsstudie der Unternehmensberatung Proudfoot Consulting.

Erneut sei die unproduktive Arbeitszeit in Unternehmen vor allem auf Fehler und Schwächen des Managements zurückzuführen, so lautet ein Schluss der Marktforscher. Grundlage der Studie sind rund 2600 Einzelstudien aus 100 Projekten von Proudfoot bei mittleren und großen Unternehmen sowie eine Umfrage des Forschungsinstituts bei 816 Führungskräften in 11 Ländern.
Für Dr. Jochen Vogel, Deutschland-Chef von Proudfoot Consulting, ist der geringe Anstieg der Produktivität von 1 % im Vergleich zum Vorjahr kein Signal der Entwarnung: „Die Unternehmen haben branchenübergreifend die gewaltigen Potenziale immer noch nicht erkannt, die durch unproduktive Arbeitszeit verschwendet werden.“ Dabei sei diese Stellschraube gerade für deutsche Unternehmen in einem härter werdenden internationalen Wettbewerb immer wichtiger.
Die Kosten unproduktiv verbrachter Arbeitszeit sind gewaltig. Der Globalen Produktivitätsstudie zufolge entstehen allein Deutschland jährlich Kosten von rund 219 Mrd. Euro. Das entspricht knapp 10 % des Bruttoinlandsprodukts der Bundesrepublik Deutschland von 2004.
Die Ursachen für Produktivitätsverluste sind wie in den Vorjahren vor allem beim Management zu suchen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Defizite in den Führungsebenen sogar zugenommen. Knapp die Hälfte aller Produktivitätsverluste sind auf mangelnde Planung und Steuerung zurückzuführen, ein knappes Drittel auf zu wenig Führung und Aufsicht. Damit seien 77 % (Vorjahr 72 %) der Produktivitätsverluste in Unternehmen durch Schwächen im Management verursacht.
Dr. Jochen Vogel erklärt zu den Konsequenzen der Studie für Unternehmen: „Managern fehlt oft die Übersicht, sie setzen falsche Prioritäten. Unternehmen, die es schaffen, durch klare Führungsstrukturen und effizientere Prozesse ihre Produktivität zu steigern, können sich ein gewaltiges Plus im Wettbewerb verschaffen.“
Wie in Unternehmen Arbeitsproduktivität oft verschwendet wird, zeigt die Analyse von Meetings, einem der Schwerpunkte der Studie in diesem Jahr. Die Marktforscher haben 150 Meetings in 50 Unternehmen begleitet und analysiert. Nicht einmal ein Drittel aller Beratungen (27 %) waren gut vorbereitet. Oft wurde nicht einmal eine Tagesordnung erstellt und den Teilnehmern vorab zugeleitet. Nur 12 % der Meetings endeten mit einer klaren Festlegung der nächsten Schritte.
Auch nach Meetings agieren Unternehmen oft nachlässig und wenig effizient: In 73 % aller Fälle wurde die Zuständigkeit für definierte Maßnahmen nicht klar festgelegt oder es wurden keine Deadlines vereinbart. Prof. Nicholas Crafts, Professor an der London School of Economics (LSE), hat die Ergebnisse der Globalen Produktivitätsstudie 2005 analysiert. Insbesondere diese ineffiziente Durchführung von Meetings in Unternehmen hält er für alarmierend. Sein Kommentar: „Solchen banalen Produktivitätsaspekten wird, im Vergleich zu Kapitalinvestitionen, noch immer viel zu wenig Bedeutung beigemessen.“ tv
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