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Die Stunde der Sieger

Tolle Stimmung bei der Verleihung des Robotics Award 2016
Die Stunde der Sieger

Preisverleihung | Auf diesen Moment haben die Nominierten eine gefühlte Ewigkeit warten müssen. Am zweiten Tag der Hannover Messe war es endlich soweit: Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeichnete die Gewinner des Robotics Award aus. ❧ Uwe Böttger

Die Jury des Robotics Award hatte es im Vorfeld nicht leicht, die Sieger zu ermitteln. Aber das war in der Vergangenheit nicht anders. Die eingereichten Robotik-Lösungen waren auch in diesem Jahr anspruchsvoll, kreativ und trendig.

Am zweiten Tag der Hannover Messe kam dann die Stunde der Wahrheit. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies überreichte die Preise und unterstrich dabei die Bedeutung der Robotik für die Digitalisierung der Produktion. „Auch in diesem Jahr gingen wieder viele Bewerbungen aus den unterschiedlichsten Bereichen ein“, sagte Lies. „Die Robotik als Bestandteil von Industrie 4.0 ist von großer Bedeutung für die Zukunft der Wirtschaft und auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Auf der Hannover Messe nimmt dieses Thema in diesem Jahr zu Recht einen großen Raum ein.“ Nach Ansicht von Lies zeigen die Gewinner-Teams, wie sich Roboter zum Vorteil aller in den Arbeitsalltag integrieren lassen. „Roboter ersetzen nicht etwa die Arbeitskraft Mensch durch die Arbeitskraft Maschine. Sie werden vielmehr zum Helfer, der vor körperlichen Schäden durch monotone oder ungesunde Tätigkeiten schützt“, so der Minister. Auch Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, zeigte sich von der Qualität der vorgestellten Robotik-Projekte beeindruckt: „Die Gewinner, aber auch alle anderen Teilnehmer am Robotics Kongress, haben einmal mehr bewiesen, welches Potenzial in der Robotik steckt. Die Lösungen zeigen, dass die Technik eine wesentliche Rolle spielt, wenn es um bessere Wettbewerbsfähigkeit und mehr Flexibilität in der Fertigung geht.“
Auf dem ersten Platz landete in diesem Jahr die WHN Technologies GmbH aus Grabenstätt am Chiemsee. Die ausgezeichnete X-Arm-Roboterhand besteht aus einem Mehrachsmodul, das am Ende eines handgeführten Manipulators sitzt und sich in allen drei Raumrichtungen frei einstellen und drehen lässt. Somit können Werkzeuge, die an der Roboterhand angebracht sind, in jeder beliebigen Lage im Raum exakt positioniert werden. Hervorzuheben ist auch die Kombination aus Handhabungsgerät und Roboter-Arm. Dadurch lassen sich verschiedene Montagetätigkeiten ohne großen Aufwand teilautomatisieren. Haupteinsatzbereich der eingereichten Entwicklung ist die Automobilindustrie, aber auch in der Chemie- und Pharmaindustrie besteht Bedarf. Aktuell ist der X-Arm bereits bei BMW im Werk Dingolfing und bei Heidenhain in Traunreut erfolgreich im Einsatz.
Der Zweitplatzierte, die pi4 robotics GmbH aus Berlin, hatte sich mit dem Roboter „Workerbot3“ beworben. Das Modell ist für flexible Fertigungs-, Handlings- und Inspektionsaufgaben konzipiert und besitzt zwei Arme, die komplexe Bewegungen ausführen können. Die universelle Einsetzbarkeit der Maschine soll eine kostengünstige Produktion in Europa ermöglichen. Die Zahl 3 hinter dem Produktnamen deutet an, dass es sich bei der eingereichten Lösung bereits um die dritte Generation des Modells handelt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verfügt der aktuelle Roboter über Stereokamerasysteme in den Greifern. Damit kann er die Lage von Produkten im Raum erfassen und beim Greifen Korrekturen vornehmen. Bei einer Armlänge von 1,3 m beträgt die Nutzlast pro Arm stolze 10 kg. Neue Aufgaben werden dem Roboter angelernt und müssen nicht programmiert werden. Das Produkt ist am Markt erhältlich.
Mit dem Faro FRIM ist die Faro Europe GmbH & Co. KG aus Korntal-Münchingen an den Start gegangen und aus dem Stand auf dem dritten Platz gelandet. Die Abkürzung FRIM steht dabei für „Factory Robo Imager Mobil“. Die Kurzform der Modellbezeichnung lautet Robo Imager. Bei der Innovation handelt es sich um eine kollaborative mobile Roboterplattform für die 3D-Messung im Fertigungs- und Laborbereich. Das Produkt ist ohne Programmieraufwand innerhalb weniger Minuten betriebsbereit und ermöglicht als mobile Plattform Messungen an praktisch jedem Ort in der Produktion. Die Messabläufe sind automatisiert. Dabei werden die 3D-Daten generiert und so die Objekte komplett erfasst. Nach Angaben des Herstellers ist der Robo Imager die erste mobile 3D-Messplattform mit einem kollaborativen Roboter, die bereits über alle notwendigen Komponenten verfügt. Der Betrieb ist daher ohne zusätzliche Geräte möglich. Absatzmärkte liegen vor allem in der Automobilindustrie, aber auch in der Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinenbau. Nach Realitätstests in der Industrie befindet sich das Produkt nun in der Markteinführung.
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