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Composites-Messe in Paris zeigt Innovationen bei Verbundwerkstoffen

Composites-Messe
Die Überflieger treffen sich in Paris

Auf der JEC World vom 12. bis 14. März in Paris zeigen mehr als 1300 Aussteller aus 115 Ländern ihre Innovationen auf dem weltweiten Verbundwerkstoffmarkt. Erwartet werden 43.000 Besucher.

Kirsten Seegmüller
Freie Journalistin in Leinfelden

Ganz gleich ob Automobil-, Luftfahrt- oder Gebäudetechnik – jede Branche profitiert von den hochstabilen Composites-Leichtgewichten. Auf der führenden internationalen Messe für Verbundwerkstoffe, der JEC World in Paris, zeigen mehr als 1300 Aussteller aus 115 Ländern ihre Innovationen. Mit den zweithöchsten Besucher- und Ausstellerzahlen nimmt Deutschland eine bedeutende Position ein. Neben den Exponaten bietet die Messe Fachleuten die Möglichkeit, sich mit Kollegen aus der internationalen Verbundwerkstoffbranche auszutauschen. Ziel ist die Entwicklung von Plattformen und Kanälen für Networking und Wissensaustausch. Zu den Formaten gehören zum Beispiel vorab vereinbarte Business-Meetings, Technik-Konferenzen, die Innovation Planets und die Startup Booster Competition.

Besonderes Highlight ist die Area „Composites in Action“, auf der die Möglichkeiten des 3D-Drucks von Verbundwerkstoffen gezeigt werden. Kooperationspartner sind IMT und DLR, Sponsor ist Thermwood. Passend zu diesem Trend hat der Veranstalter seine JEC Innovation Awards um die Kategorie „3D-Druck“ erweitert. „Die Kombination aus leichten und langlebigen Materialien, die eine große Designfreiheit ermöglichen, mit Technologien, die komplexe Formen ermöglichen, ist für die Hersteller von großem Interesse“, erklärt Franck Glowacz, Innovation Content Leader bei der JEC Group, „viele Hersteller haben damit begonnen, Autoteile, Flugzeugteile oder Gebäudewände zu drucken.“

Insgesamt 30 Finalisten aus mehr als 100 Bewerbungen treten in zehn Kategorien gegeneinander an. Dazu gehört zum Beispiel ein Projekt aus der Luft- und Raumfahrt, bei dem eine Querruder-Verbundstruktur in einem Schritt gehärtet wird. Die Innovation ist ein Anwendungsprozess für das Roboter-gestützte Wickeln und Verlegen von Fasern für die automatisierte Produktion von Flügelstrukturen. Bei diesem Verfahren werden mit axialen Fasern verschiedene Formprofile gewickelt, die die Bündel der Box bilden. Die Kastenträger bilden zusammen das Profil des Flügelabschnitts. Vor dem Härten werden die Außenschichten mit den noch vorhandenen Geräten umwickelt, wodurch die inneren Träger verfestigt und die Form des Querruders gebildet wird. Die Außenfläche wird dann mit einer flexiblen Vakuumform bei Raumtemperatur gepresst und das Teil in einem Durchgang vulkanisiert, ohne dass Sekundärteile miteinander verklebt werden. Anschließend wird die Oberfläche veredelt. Eingereicht hat das Projekt Compo Tech Plus aus Tschechien.

Mit dem Spritzgießen von CF-PAEK-Verbundprofilen mit CF-PEEK hat der deutsche Hersteller Herone zusammen mit der TU Dresden und Victrex Europa die Umspritztechnologie weiterentwickelt. Damit wird die nächste Stufe der Verbindungsfestigkeit für integrale Verbundprofile erreicht. Im ersten Prozessschritt werden thermoplastische UD-Bänder geflochten, um angepasste Bandvorformen, sogenannte Organotubes, zu laden. Durch die Verwendung von vollverfestigten thermoplastischen UD-Bändern wird der anspruchsvolle und zeitaufwändige Schritt der Faserimprägnierung bereits vor dem Vorformen abgeschlossen.

Im Bereich Nachhaltigkeit stellt Porsche sich mit seinem Projekt „Serienproduktion von biobasierten Verbundwerkstoffen“ der Konkurrenz. Als Sandwichkern für das Türblatt wurde Balsaholz eingesetzt. Mit 25 % weniger Fasern hat der Hersteller eine ähnliche Biegesteifigkeit erreicht wie beim vergleichbaren Bauteil aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen.

In der Kategorie Automobil-Anwendung stellt das niederländische Unternehmen Polyscope Polymers Führungsschienen aus Verbundmaterial für ein Rollladen-Schiebedach vor, bei dem Aluminium erstmals durch einen thermoplastischen Verbundwerkstoff ersetzt wurde. Prämiert werden die weltweit innovativsten Composites-Projekte am Mittwoch, den 13. März. Weitere Infos zu den Finalisten sowie zu den Exponaten und zum Programm und stehen unter www.jec-world.events.


Sicher durch den Verkehr: Der neue Kohlefasergriff von Refitech Composites entlastet nicht nur den Blindenhund – auch der Mensch freut sich über die angenehme Haptik und das geringe Gewicht.

Entlastung für Hund und Halter

Es müssen nicht immer so spektakuläre Produkte sein wie Querruder oder ein Carbon-Boden für Autos – auch im Alltag der Endverbraucher können Verbundwerkstoffe eine Erleichterung bringen. Das niederländische Unternehmen Refitech Composites hat einen leichten Kohlefasergriff für Blindenhunde entwickelt. Er ist 50 % leichter als die Metallausführung und einfacher zu finden, da er über dem Rücken des Hundes „schwebt“. Zudem ermöglicht er eine bessere Navigation durch Hindernisse und Verkehr, bietet eine bessere Griffsteifigkeit und passt sich mit einem hörbaren Klick an. Dafür wurde Refitech für den JEC Innovation Award nominiert. Bild: JEC World

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